Wahlsieg:
Saarländer wollen Große Koalition, Piraten schaffen Sensation, FDP versinkt in Bedeutungslosigkeit

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:34 Uhr
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Wer hätte das gedacht? Die Frau, die Jamaika platzen ließ, gewinnt an der Saar die Wahl! Annegret Kramp-Karrenbauer legte mit der CDU bei 35,1 Prozent zwar nicht viel zu, ist aber im Amt bestätigt. Die SPD zog deutlich an, kann aber die Union nicht überholen.

SAARLAND Die Saarländer wollen offenbar Schwarz-Rot: Die Große Koalition, zu der sich im Vorfeld der Wahl an der Saar sowohl Unions-Spitzenkandidatin Annegret Kramp-Karrenbauer als auch der SPD-Spitzenmann Heiko Maas bekannten, ist offenbar etwas, was den Wählern gefällt: Zusammen erreichen Union und SPD fast 65 Prozent der Stimmen.

Die Grünen verlieren leicht, an der Saar schneidet die Öko-Partei traditionell recht schwach ab, schafft aber offenbar noch den Einzug in den Landtag. Absolut krass ist das Ergebnis für die FDP: Sie verliert 7,8 Prozent der Stimmen und versinkt mit 1,4 Prozent quasi in der Bedeutungslosigkeit. Auch Oskar Lafontains Linke gibt 4,9 Prozent der Stimmen ab, wird zwar drittstärkste Kraft an der Saar, das hat sie aber wohl nur dem früheren Ministerpräsidenten zu verdanken. Die Sensation des Abends ist das Ergebnis für die Piratenpartei: Mit fast acht Prozent sind sie nun erstmals nach der Berlin-Wahl in ein weiteres Landesparlament eingezogen.

Das Wählervotum dürfte auch Angela Merkel in Berlin stärken. Sie hat einen Junior-Partner, der ihr kürzich sogar den Bundespräsidenten diktierte. Wenn die Zeichen erneut auf Große Koalition stehen, dürfte Merkel künftig wenig Lust verspüren, sich den Quängeleien der Liberalen zu beugen. 1,4 Prozent – das ist ein Desaster für die FDP.

Regensburg