Festakt im Kloster Metten
Rotarier spenden zum 50-Jährigen für Flutopfer

10.07.2017 | Stand 28.07.2023, 15:02 Uhr
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Die Deggendorfer Rotarier feierten ihr 50-jähriges Clubjubiläum mit einem hochkarätig besetztem Festakt im Kloster Metten und spendeten 15.000 Euro für Flutopfer im Rottal. Weitere Spenden für die Geschädigten werden gesammelt und eins zu eins weitergeleitet.

METTEN Anlässlich seines 50. Gründungsjubiläums spendete der Rotary Club (RC) Deggendorf 15.000 Euro für die Flutopfer der Starkregen-Katastrophe im Rottaler Land. Clubpräsident Wolfgang Seidl überreichte bei dem Festakt einen Spendenscheck an Dr. Klaus Cidlinsky, ab Juli Präsident des Rotary Clubs Rottaler Land für dessen Fluthilfe. Rund 180 Ehrengäste waren der Einladung des RC Deggendorf zum Jubiläumsfestakt am 11. Juni im Kloster Metten gefolgt.

Fast auf den Tag genau war es drei Jahre her, dass das Hochwasser der Isar weite Teile des Landkreises Deggendorf, insbesondere den Ortsteil Fischerdorf überflutet hatte. Unter Mithilfe vieler Rotarier und anderer Spender aus ganz Deutschland sammelte der RC Deggendorf damals mehr als 900.000 Euro an Spenden ein und zahlte das Geld in einer unbürokratischen Hilfsaktion an Hilfesbedürftige in Stadt und Landkreis Deggendorf aus. Damals zählte auch der RC Rottaler-Land zu den Spendern der ersten Stunde. Grund genug für die Deggendorfer Rotarier, in der aktuellen Situation im Rottal rasch und unbürokratisch zu handeln und auch künftig noch weitere Spenden für die dortige Fluthilfe zu sammeln.

Zum runden Jubiläum des Rotary Clubs Deggendorf gratulierten sowohl Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter als auch Oberbürgermeister Christian Moser – beide ebenfalls Mitglieder des Clubs. Bernreiter betonte, welch wichtige unbürokratische Hilfe der Rotary Club Deggendorf bei der Fluthilfe anno 2013 geleistet habe. Er wünschte dem Club auch für die Zukunft die richtigen „Köpfe, Herzen und Hände“, um sich weiterhin für das Gemeinwohl und insbesondere für die Schwächeren in der Gesellschaft einzusetzen. Der künftige Governor des Rotary Distrikts 1842, Peter Wohlrab, überbrachte ein Glückwunschschreiben des Rotary-Weltpräsidenten Ravi Ravindran. Walter Ramsbacher, Präsident des RC Hermagor in Kärnten, des Partnerclubs des RC Deggendorf, überreichte mit den Worten „je älter er ist, desto mehr gewinnt er an Wert“ einen Bonsai-Baum als Jubiläumsgeschenk.

Mit Adolf Rümmelein darf sich der RC Deggendorf glücklich schätzen, noch ein Gründungsmitglied in seinen Reihen zu haben. „Wir danken dir von Herzem, dass Du unserem Club seit 50 Jahren die Treue hältst und in außergewöhnlicher und vorbildlicher Weise das Leben eines Rotariers führst.“ Mit diesen Worten überreichte Clubpräsident Seidl dem Jubilar und amtierenden Clubmeister Rümmelein eine Aufmerksamkeit der Clubfreundinnen und –freunde.

Für den Festvortrag hatte Präsident Seidl den Landespolizeipräsidenten von Bayern a. D., Waldemar Kindler, gewinnen können. Er ist Träger des Bayerischen Verdienstordens, wuchs in Gotteszell auf und legte am Mettener Gymnasium sein Abitur ab. Kindler stellte in seinem abwechslungsreichen Vortrag die aktuellen Herausforderungen für die bayerische Polizei in Zeiten terroristischer Bedrohung dar. Sicherheit sei eine wesentliche Voraussetzung für ein freies Leben und eine prosperierende Wirtschaft. Daher gebe es zwar ein Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit, aber keinen Gegensatz. Die aktuelle Kriminalstatistik für Deutschland zeige, dass in Bayern leben heiße, sicherer zu leben, so Kindler.

Trotz guter Sicherheitslage gebe es mehrere Herausforderungen, die auch die bayerische Bevölkerung sehr berührten: Zum einen die Zahl der Wohnungseinbrüche, die im Gegensatz zum Bundestrend in Bayern zuletzt zurückgegangen sei. Zum zweiten das Thema Cybersicherheit und Internetkriminalität. Drittens das Thema Internationaler islamistischer Terrorismus. Kindler hielt in diesem Zusammenhang unbedingt eine Registrierung bei der Einreise von Flüchtlingen in die EU sowie ein EU-weites Ein- und Ausreiseregister für Drittstaatsangehörige für erforderlich, auch um zu verhindern, dass sich Terroristen unter die Zahl der schutzsuchenden Flüchtlinge mischten.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Bariton Thomas E. Bauer und Pianistin Uta Hielscher, beide Geschäftsführer der Kulturwald gGmbH – Festspiele Bayerischer Wald. Der RC Deggendorf hat Kulturwald und das 2014 eingeweihte Konzerthaus Blaibach schon von Anbeginn mit Spenden gefördert.

Zum Hintergrund:

Der Rotary Club Deggendorf wurde am 4. Juni 1966 vom Rotary Club Passau offiziell gegründet und zählt heute knapp 60 Mitglieder. Zu seinen mehrjährigen, nachhaltigen Förderprojekten zählen unter anderem Waisenhaus & Schule in Ladakh des Kleine Hilfe e.V. Deggendorf, Kulturwald oder der Kinderschutzbund Deggendorf.

Der RC Deggendorf gehört zu Rotary International, gegründet im Jahr 1905 in Chicago. Weltweit hat Rotary 1,2 Millionen Mitglieder, in Deutschland allein rund 53.000 in mehr als 1000 Clubs. Alle Rotarierinnen und Rotarier wollen denen zur Seite stehen, die sich nicht selbst helfen können: im lokalen Umfeld der eigenen Gemeinde wie im Rahmen von internationalen humanitären Hilfsprojekten, etwa zur Ausrottung von Polio. Die Clubmitglieder sind Führungskräfte aus allen Berufen und setzen ihre beruflichen Fähigkeiten in ihrer ehrenamtlichen Arbeit ein, um damit ihr Motto „Selbstlos Dienen“ zu verwirklichen. Rotary ist unabhängig, überparteilich und nicht konfessionell gebunden.

Deggendorf