Die erste Frau im Landkreis
Rita Röhrl ist jetzt Landrätin

01.12.2017 | Stand 03.08.2023, 23:06 Uhr
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Seit dem heutigen Freitag ist die ehemalige Teisnacher Bürgermeisterin Rita Röhrl Landrätin des Landkreises Regen. Zahlreiche politische Wegbegleiter, Behördenvertreter, ehemalige Mitarbeiter und Freunde waren bei der Amtseinführung in Teisnach dabei.

TEISNACH Um 7.30 Uhr hat Rita Röhrl heute ihren Arbeitsvertrag im Landratsamt Regen unterschrieben und anschließend gleich ihr neues Büro eingeräumt. „Ich fühle mich schon wie zuhause“, so die neue Landrätin bei ihrer Amtseinführung rund zweieinhalb Stunden später in Teisnach.

170 Gäste sind am heutigen Freitagvormittag nach Teisnach in den Technologiecampus gekommen, um bei der offiziellen Amtseinführung der ersten Frau an der Spitze des Landkreises Regen dabei zu sein. Und Zweifel daran, dass Rita Röhrl dieser Aufgabe nicht gewachsen sei, gab es keine. Voll des Lobes waren alle Redner, die sich unisono eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Landrätin wünschten.

So sagte Otto Loserth, OBZ-Geschäftsführer und Hausherr: „Rita Röhrl ist ein nicht unwesentlicher Teil, dass ich in Teisnach gelandet bin. Ich schätze ihre offene und direkte Art, bei der man immer weiß, woran man ist. Das macht sie für mich zur besten Landrätin überhaupt.“ Und auch Willi Killinger, einer ihrer Stellvertreter, betonte, dass er Rita Röhrl in den vielen gemeinsamen politischen Jahren kennen- und schätzen gelernt habe. „Dein Ja war immer in Ja und dein Nein war immer ein Nein. Du hast dich stets als ausgemachte Kennerin der Materie hervorgetan, viel Herzblut und Leidenschaft in deinen Beruf gesteckt und ein vorbildliches Verantwortungsbewusstsein gezeigt“, so der stellvertretende Landrat. Als Geschenk überreichte er Rita Röhrl einen Blumenstrauß und einen Engel.

Regierungspräsident Rainer Haselbeck sagte mit einem Schmunzeln auf den Lippen, dass der Generationenwechsel an der Spitze des Landratsamtes gelungen sei und wünschte der neuen Landrätin, die er als bodenständig, schnörkellos, korrekt, mutig und erfolgshungrig beschrieb, eine glückliche Hand für das neue Amt, verbunden mit den besten Wünschen und dem Angebot einer guten Zusammenarbeit. Der Regierungspräsident würdigte bei seiner Rede aber auch den ehemaligen Landrat Michael Adam. „Mutig und stürmisch ist er damals ins Amt gekommen, genau so mutig und stürmisch hat er es wieder verlassen. Michael Adam war sehr zielstrebig und immer ein guter Verhandlungspartner. Ich wünsche ihm alles erdenklich Gute “, so Haselbeck. An der Amtseinführung seiner Nachfolgerin hat Michael Adam heute nicht teilgenommen. „Es geht ihm nicht gut“, sagte Willi Killinger.

Christian Bernreiter, der in seiner Rolle als Präsident des Landkreistages Grußworte sprach, sagte, dass er Rita Röhrl als menschlich sehr angenehme und zupackende Frau kennengelernt habe. „Rita Röhrl ist als Politikerin bekannt, die etwas voranbringt“, so Christian Bernreiter und direkt an die neue Landrätin gerichtet sagte er: „Du gehörst zur Koalition der Vernünftigen. Laue oder nicht haltbare Versprechen gehören nicht zu dir!“ Auch Dr. Olaf Heinrich, Bezirkstagspräsident, äußerte ich sehr wohlwollend über Rita Röhrl. „Ich habe sie als äußerst konstruktive Kollegin kennengelernt, hochkollegial und hochkooperativ.“ Rita Röhrl sei eine Sozialdemokratin mit Humor, die manchmal eine erfrischend scharfe Zunge habe.

Der Vorsitzende des Gemeindetages im Landkreis Regen, Herrmann Brandl, ist ebenfalls überzeugt, dass Rita Röhrl den Landkreis gut voranbringen wird. Er verwies aber auch schon auf die ersten Bürgermeister-Gipfelgespräche am Arber und deutete damit an, dass die Kommunalpolitiker auch Erwartungen an die neue Landrätin haben: „Da werden wir Bürgermeister unsere Wünsche konkret äußern.“ Der Vizepräsident der Handwerkskammer Niederbayern, Karl-Heinz Moser, sah das Wahlergebnis „als Resultat ihrer persönlichen Leistung“ und betonte, wie tief verwurzelt das Handwerk hier in der Region ist und das auch die Politik sich dafür stark machen muss.

Als Letzte trat dann die neue Landrätin selbst an den Rednerpult. In einer sehr kurzweiligen Rede sagte sie, dass sie sich sehr auf ihre neue Aufgabe freue. „Ich bin ein bekennender Workaholic und werde krank, wenn ich zwei Tage frei habe“, so Rita Röhrl und mit diesem Elan will sie in den nächsten Jahren den Landkreis voranbringen. „Ich möchte immer nach vorne schauen und das tun, was zu tun ist“, gab Rita Röhrl schon mal die Richtung vor. Die Wahl sei eine riesengroße Ehre für sie, aber auch ein Auftrag. Und auch wenn Rita Röhrl an diesem Tag viel zu lachen hatte, so kamen ihr doch Tränen. Und zwar als sie ihre ehemaligen Gemeinderatskollegen aus Teisnach und die Mitglieder der Verwaltung begrüßte. „Als ich den Schlüssel im Rathaus abgegeben habe, da konnte ich mich nicht verabschieden“, sagte Röhrl mit Tränen in den Augen „ weil wir sonst alle geplärrt hätten.“

Musikalisch umrahmt wurde die Amtseinführung auf Wunsch der neuen Landrätin von der Viechtacher Realschule. Die Musiker der Band glänzten regelrecht mit ihrem Können.

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