Wernthaler oder Kapser: Wer beerbt Präsident Schwarz?
Revolution bei der SpVgg Landshut!

05.07.2017 | Stand 12.10.2023, 10:46 Uhr
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Dieser Verein kommt einfach nicht zur Ruhe. Was der „FC Hollywood“ alias Bayern München kann, kann man bei der SpVgg Landshut alias „FC Komödienstadel“ schon lange. Bei der SpVgg Landshut rumort es schon wieder gewaltig hinter den Kulissen. Der Landshuter Traditionsklub steht vor einem gewaltigen Umbruch. Sportleiter Manfred Maier hatte bereits am Samstag überraschend das Handtuch geworfen (www.wochenblatt.de/ 46575). Jetzt soll wohl auch die Vorstandschaft komplett neu aufgestellt werden.

LANDSHUT Der erste Vorsitzende Sebastian Schwarz steht im Zentrum der Kritik. Er sei nicht nur schwer oder gar nicht zu erreichen, so Lothar Reichwein vom Wirtschaftsbeirat. „Wir arbeiten gerade daran, den Verein wieder auf finanziell gesunde Füße zu stellen.“ Schwarz sei hier keine Hilfe gewesen.

Dabei sind gerade bei der SVL die Finanzen seit Jahren das zentrale Problem. Die Spieler warten seit drei Monaten auf ihre Gelder.  Reichwein: „Wir haben eine Möglichkeit aufgetan, dass wenigstens die Spieler in den nächsten Tagen ihr Geld kriegen.“ Und Ex-Trainer Alexander Kutschera fehlen sogar noch mehr als vier Monatsgehälter (ein Teil aus dem November sowie die vollen Dezember- bis März-Gelder plus Abfindung).

Schwarz sieht das etwas anders: „Meines Wissen hat Kutschera keine Ansprüche mehr.“ Doch ob Schwarz noch recht lange etwas am Hammerbach zu sagen hat, darf bezweifelt werden. Ein „kritischer Kreis“ – bestehend aus alten Recken wie Heinz Loder, Werner Pekok, „Bubi“ Oehl und einige der „Alten Liga“ – macht gegen den Vorstand mobil. Schwarz wurde in einem Brief aufgefordert, Stellung zu beziehen, wie sein Konzept für die nächsten Jahre aussieht. Nachdem Schwarz dieses Ultimatum ergebnislos verstreichen ließ, werden seine Gegner jetzt aktiv.

Oliver Kapser, Tiefenbacher Gemeinderat und ehemaliger Bayernliga-Torwart der SVL, soll – geht es nach den Schwarz-Gegnern – künftig die Geschicke des Vereins leiten. „Ich bin durchaus gesprächsbereit und könnte mir diesen Posten vorstellen, wenn die Mannschaft passt“, so Kapser zum Wochenblatt. Wie der Verein derzeit geführt werde, sei der falsche Weg. „Entweder das Verhalten ändert sich – oder die Person!“

Allerdings gibt es intern eine weitere Clique, die von Kapser wenig hält und deshalb gerade „Vize“ Hans Wernthaler in Position bringt. Bereits in der Vorstandssitzung am heutigen Mittwochabend sollen die Weichen für eine bessere Zukunft gestellt werden. Kapser: „Bekommen wir ein rasches Signal, wollen wir bald mit der Mannschaft reden. Unter welchen Umständen wären die Spieler bereit, hier zu bleiben?“

Das letzte Wort ist in seinen Augen auch noch nicht gesprochen, was den Trainer für die Saison angeht. Auch wenn Christian Endler bereits die Planungen für die neue Spielzeit vorantreibt, sind einige bei der SVL über diese Besetzung nicht gerade glücklich. Ex-Sportleiter Manfred Maier sei sich zwar mit Endler einig gewesen. „Doch solange kein Vertrag besteht, kann die Sache nochmal aufgerollt werden“, so Kapser weiter.

Schwarz ist es nicht verborgen geblieben, dass gegen ihn Stimmung gemacht wird: „Die sollen Verantwortung übernehmen – oder aber die Klappe halten.“ Dass gehandelt wird, kann Schwarz schneller einholen als ihm lieb sein kann…

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