Uni-Besetzung:
Rektor stellt Protest-Studenten Ultimatum

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 6:02 Uhr
−Foto: Foto: Reisenauer

Am Mittwoch beschlossen etwa 60 Studenten, die Uni zu besetzen und damit an die großen Proteste der letzten Semester anzuknüpfen. Die Situation durch den doppelten Abi-Jahrgang und die Aussetzung der Wehrpflicht etwa brennt den Studenten unter den Nägeln. Doch Rektor Thomas Strothotte gibt sich hart.

REGENSBURG Der SprecherInnenrat hat eine Pressemitteilung versandt, die wir im Folgenden dokumentieren, um die Forderungen der Studenten zu erläutern:

Im Anschluss an die studentische Vollversammlung besetzten etwa 60 Studierende der Universität Regensburg das Verwaltungsgebäude, um ihrem Unmut über die bestehenden Verhältnisse Ausdruck zu verleihen.


In den Räumen der Verwaltung entstand eine breite Diskussion über Wege, die derzeitigen Missstände an der Universität Regensburg zu beheben.

Für etwa eine Stunde schloss sich der Rektor dieser Diskussion an, wobei er mehrfach darauf verwies, dass er bei einigen Themen (Verwendung und Höhe der Studiengebühren) keinen Anlass zur Verbesserung sehe. Bei anderen Fragen (Verfasste Studierendenschaft) stellte er klar, dass kein Konsens zwischen ihm und den Studierenden herrsche.


Jedoch erklärte er sich bereit, ein offenes Ohr für die Studierenden zu haben und das ebenfalls von allen Mitgliedern des Lehrkörpers erwarte. Von den besetzenden Studierenden wurde dies als Verzögerungstaktik und inhaltslose Floskel angesehen.


Der Rektor verließ die Runde, wobei er ein halbstündiges Ultimatum zur Räumung aussprach. Die Studierenden nutzten diese Zeit weiterhin für inhaltliche Diskussionen. Dabei entstanden folgende Forderungen:


1. Da die Besetzung 2009 in keine konstruktive Veränderung der politischen und gesellschaftlichen Strukturen an der Universität Regensburg mündete, sehen sich die anwesenden Studierenden gezwungen, den Protest fortzusetzen.


2. Wir fordern, dass das bayerische Bildungssystem nicht mit studentischen, sondern vollständig mit staatlichen Mitteln finanziert und verbessert wird.


3. Die durch den doppelten Abiturjahrgang und ausgesetzte Wehrpflicht entstandene Situation wurde durch die Universitätsleitung in den Medien als unproblematisch dargestellt. Da dies aber keinesfalls zutrifft, fordern wir eine Richtigstellung durch den Rektor gegenüber den landesweiten Medien über die aufgetretenen Probleme.


4. Es wird als notwendig erachtet, dass die in der Lehre der Universität Regensburg angestellten Personen gemeinsam mit den Studierenden für eine Verbesserung sowohl ihrer als auch der Situation der Studierenden eintreten.
Die am Protest beteiligten Studierenden verpflichten sich zu absoluter Friedfertigkeit.

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