Flughafen München
Reisegepäck vergessen, Bekannte aus Regensburg verpasst – Bundespolizei konnte einem taubstummen Amerikaner helfen

23.01.2019 | Stand 01.08.2023, 11:12 Uhr
−Foto: Foto: Alexandra Stolze

Er kam am frühen Dienstagmorgen, 21. Januar, aus Sibiu, sollte von seiner Bekannten im Erdinger Moos in Empfang genommen werden. Aus irgendwelchen Gründen haben der Amerikaner und seine Abholerin sich aber verpasst ...

MÜNCHEN Nach Stunden der gegenseitigen Suche hat sie sich wieder auf den Heimweg gemacht, er auf der Suche nach ihr wohl in der Hektik sein Reisegepäck vor einem Café im Terminal 1 vergessen. Bundespolizisten nahmen sich der herrenlosen Gegenstände an, überprüften diese. Nachdem sie den 47-Jährigen als Besitzer identifiziert hatten, machte dieser den Beamten deutlich, dass er taubstumm ist und seine ebenso taubstumme Abholerin verpasst hat. Die Beamten nahmen sich auch der Sache an, konnten die Dame erreichen. Letztendlich konnten die Regensburgerin und der Amerikaner sich am späten Abend auf der Bundespolizei-Wache im Terminal 1 erleichtert in die Arme schließen.

Wie soll man eine Taubstumme an einem Großflughafen auch finden?

Der taubstumme Amerikaner hatte im Internet eine ebenso taubstumme Regensburgerin kennengelernt. Irgendwann hatte die Dame ihren neuen Bekannten wohl zu sich in die Oberpfalz eingeladen. Schließlich hatte der 47-Jährige sich aus dem rumänischen Hermannstadt auf den Weg gemacht, war nach München geflogen. Hier sollte die Bekannte ihn in Empfang nehmen. Dann aber nahm das Schicksal seinen Lauf, die beiden verpassten sich. Der Amerikaner suchte zunächst Hilfe bei einem Flughafenmitarbeiter. Dessen Versuche, die Abholerin ausfindig zu machen, waren aber ebenso erfolglos. Wie soll man eine Taubstumme an einem Großflughafen auch finden? Der gebürtige Rumäne hatte sich dann wohl entschieden, in einem Café im Terminal 1 erst einmal zur Ruhe zu kommen und sich für die weitere Suche zu stärken. Hier hat der Mann aber dann sein Reisegepäck vergessen, als er sich nochmals auf die Suche nach seiner Internet-Freundin machte. Die Frau wiederum, mit dem Zug aus der Oberpfälzer Heimat zum Münchner Airport gefahren, hatte sich da mit eben diesem aber bereits wieder auf den Heimweg gemacht.

Das vergessene Gepäck sollte sich später als Glück im Unglück herausstellen. Jetzt kamen nämlich die Bundespolizisten ins Spiel. Die Beamten waren wie so oft am Tag zu einem herrenlosen Gegenstand gerufen worden. Dieses Mal zum Reisegepäck des Amerikaners. Noch während die Polizisten die Gegenstände überprüften, kam der 47-Jährige zurück und gab sich als Besitzer zu erkennen. Bei der Kontrolle des Mannes wurde schnell klar, dass er taubstumm ist. Dennoch konnte der Mann den Beamten seine Notlage verdeutlichen. Die Beamten, ganz Freund und Helfer, nahmen sich seiner an und baten ihn auf die Wache. Dort konnten sie Kontakt zu der Regensburgerin herstellen und sie per altherkömmlicher SMS zurück zum Flughafen lotsen. Mittlerweile am späten Abend wieder am Flughafen angekommen, lief die Frau im Terminal einer Streife der Bundespolizei in die Arme. Da die Geschichte sich bei den Beamten bereits herumgesprochen hatte, wussten die Polizisten auch gleich, was zu tun war und brachten die Frau zur Wache. „Die Begrüßung war herzlich“, ließen die anwesenden Bundespolizisten verlauten.

Nachdem die Beamten dann noch die nächste Zugverbindung vom Münchner Airport in die Regierungshauptstadt der Oberpfalz herausgesucht hatten, konnte der Amerikaner seine Bekannte schließlich nach Hause begleiten.

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