Mittelalter-Schätze:
Reichsbibliothek kehrt heim nach Regensburg!

05.07.2017 | Stand 27.07.2023, 11:03 Uhr

Die frühere ReichsStadts-Bibliothek entsteht nach 200 Jahren virtuell neu

REGENSBURG „Das, was über Jahrhunderte geschaffen wurde, ist nun im World Wide Web sichtbar”, freut sich Heinrich Wanderwitz vom Regensburger Amt für Archiv und Denkmalpflege. In Kooperation mit der Stadt Regensburg, der Bayerischen Staatsbibliothek München, dem Regensburger Stadtarchiv und dem Institiut für Bayerische Landesgeschichte der Uni Regensburg  hat die Staatliche Bibliothek Regensburg begonnen, mittelalterliche und frühneuzeitliche Manuskripte zu digitalisieren. Diese wertvollen Schriftstücke entstammen der ehemaligen reichsstädtischen Bibliothek Regensburg, die sich vor 200 Jahren auflöste. 

Im 14. Jahrhundert gegründet, war die Reichsstadt-Bibliothek am Haidplatz 1 (heute Sitz des Bayerischen Verwaltungsgericht)  eine der Hauptsehenswürdigkeiten Regensburgs für Gelehrte aus ganz Europa. Bedeutende Handschriften, wie zum Beispiel das Zeugbuch Kaiser Maximilians und zahlreiche Zeugnisse aus den Bereichen Kirchenrecht, Medizin und Theologie waren dort vor Ort.  

Nachdem Regensburg 1810 seine Stellung als Reichsstadt verloren, löste sich die Reichsstadts-Bibliothek auf. Die kostbarsten Schriften wurden in die Bayerische Staatsbibliothek nach München gebracht.  

Unter der Homepage www.bayerische-landesbibliothek-online.de/rrbo, die vergangenen Montag offiziell freigeschalten wurde, sind nun bereits 39 dieser wertvollen Manuskripte, darunter auch die ersten nachweisbaren juristischen Handschriften des Regensburger Kanonikers Konrad von Hildesheim, in sehr hoher Bildqualität virtuell einsehbar. Der digitale Bestand wird nach und nach erweitert. 

Vor allem Studierende können die virtuellen Manuskripte für wissenschaftliche Arbeiten nutzen, doch auch Heimat-Interessierte werden beim virtuellen Stöbern Spannendes aus Regensburgs Geschichte entdecken. 

Dieses Projekt ist identitätsstiftend für die Bürger Regensburgs” zeigen sich Rolf Griebel, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek und OB Schaidinger  über die Verwirklichung  stolz.                

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