Investitionen
Regierungspräsident Rainer Haselbeck besucht heimische Unternehmen

11.07.2017 | Stand 21.07.2023, 5:02 Uhr
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In regelmäßigen Abständen lädt die Kreisentwicklungsgesellschaft ARBERLAND REGio GmbH den niederbayerischen Regierungspräsidenten zur Besichtigung herausragender Betriebe im Landkreis Regen ein. Sie sollen nicht nur einen Eindruck vom vielseitigen Potenzial unserer Heimat, sondern auch von aktuellen Projekten vermitteln, die dank staatlicher Regionalfördermittel verwirklicht werden konnten.

Auch Ende Mai begaben sich RP Rainer Haselbeck, Dr. Jürgen Weber, Abteilungsleiter für Wirtschaft, Landesentwicklung und Verkehr, Regens Landrat Michael Adam, ARBERLAND REGio GmbH-Geschäftsführer Herbert Unnasch, Wirtschaftsförderer Markus König, Tourismusreferentin Susanne Wagner und die Bürgermeister der ortsansässigen Firmen wieder auf Tour durchs ARBERLAND. „Für unsere heimischen Unternehmen sind die regionalen Fördermittel eine wichtige Unterstützung“, betonte Markus König. „Sie machen neben Um- oder Neubauten auch technische Investitionen möglich - und leisten so gerade im Bereich Existenzgründung wichtige Hilfestellung.“

Als erste Station steuerte die hochkarätige Delegation die Firma Keilhofer in Zwiesel an. Das 1922 als Zimmereibetrieb gegründete Familienunternehmen hat sich auf schlüsselfertiges Bauen in gehobener Qualität spezialisiert. Angekommen im Lohmannmühlweg führten Vater Hans und Sohn Joseph Keilhofer ihre Gäste durch das moderne Büro- und Planungsgebäude mit XXL-Ausstellungsfläche. „Wir bauen aus Überzeugung nachhaltig in Ziegel und Holz“, erklärte Keilhofer Senior. „Unsere Kunden sollen die Baustoffe anfassen und sich selbst von deren Vorteilen überzeugen können.“ Den Hauptteil der Keilhoferschen Leistungspalette bildet das individuell geplante Wohnhaus - von traditionell über modern bis extravagant. Zusätzlich fertigen die rund 50 Mitarbeiter Holzkonstruktionen für Dach und Wand, Gebäudeaufstockungen, Anbauten, Ausbauhäuser, Gewerbebauten und komplette Wohnanlagen an. „Ein weiteres unserer Betätigungsfelder liegt im Bereich der regenerativen Energien“, ergänzte Keilhofer Junior. „Als aktiven Beitrag zum Umweltschutz betreiben wir Windkraftanlagen in Pitschen-Pickel, Nieder-Olm und Raßlitz.“ Landrat Adam scheute im gemeinsamen Gespräch auch vor potenziell schwierigen Themen nicht zurück und informierte sich eingehend über offene Themen und Bereiche, bei denen man von Amtswegen Hilfe benötigte. Auch Zwiesels Bürgermeister Franz-Xaver Steininger sicherte seine Unterstützung zu. Hier kam Hans Keilhofer auf den akuten Fachkräftemangel zu sprechen. Bereits seit geraumer Zeit suche man einen Bauzeichner. Nach einem Rundgang durch die neue Zimmereihalle und der Besichtigung des aktuellen Projektgrundes am Binderanger, wo Hans Keilhofer sein Elternhaus saniert hat, lobte Regierungspräsident Haselbeck neben den Referenzobjekten auch die firmeneigenen Bauten der Familie Keilhofer: „Wenn man den Kunden von ästhetisch und funktionell anspruchsvollem Bauen überzeugen möchte, lebt man es ihm am besten vor. Das ist gelingt Ihnen wunderbar.“

Der nächste Betriebsbesuch führte Haselbeck und seine Begleiter hoch über das Regental zum Burghotel Sterr am Fuße des Neunussbergs. Was den Inhabern Michael und Karin Sterr zufolge noch vor wenigen Jahrzehnten als kleines Dorfwirtshaus begann, ist heute ein 4-Sterne Wellnesshotel - mit zahlreichen Stammgästen. „Wir haben 70 Betten und sind als kleines, feines Haus auf Qualität, Wohlfühlatmosphäre und den persönlichen Kontakt zum Gast bedacht“, erklärte Karin Sterr. Merklich zur Entspannung luden nicht nur die moderne Bade- und Spalandschaft mit verspiegelter Panoramasauna und weitläufiger Gartenanlage ein, sondern vor allem die sechs neuen Chalets auf dem Gelände des ehemaligen Burggasthofs. Keine 100 Meter vom Hotel entfernt verbinden die Luxus-Holzhäuschen die Lebensart der „Guten alten Zeit“ mit allen Hotel-Annehmlichkeiten inklusive Benutzung des Wellnessbereichs, Halbpension und vielem mehr. „Auf Wunsch können Gäste allerdings auch den Chaletservice in Anspruch nehmen, es sich im eigenen Whirlpool und der eigenen Sauna gut gehen lassen und während ihres Aufenthaltes keiner Menschenseele begegnen“, erläutert Michael Sterr. „Man möchte direkt einziehen“, fasste Viechtachs Bürgermeister Franz Wittmann die begeisterten Gespräche der Besucher zusammen. Tourismusreferentin Susanne Wagner genoss die Aussicht ins weite Land und erklärte ihren Stolz darüber, dass die Region über hochklassige „Hideaways“ wie das Burghotel Sterr verfügt: „Wir freuen uns, dass Sie schon seit Jahren den erfolgsversprechenden Weg des Qualitätstourismus einschlagen und diesen - wie wir hier eindrucksvoll sehen - permanent und unbeirrbar gegangen sind. Begeistert bin ich, dass auch Ihre Kinder, also die nächste Hoteliersgeneration, diesen Weg mit großem Engagement und eigenen Ideen weiterverfolgen.“ Dritte und letzte Station war das Elektrounternehmen Weikl in Bodenmais. Hier stießen Bürgermeister Joli Haller und ARBERLAND REGio-Chef Herbert Unnasch zu der Delegation. Vor Ort führte die Familie Weikl gemeinsam durch das zukünftige Teamgebäude mit zwei Büroetagen und eigener Cafeteria. Der Bau soll noch im Laufe dieses Jahrs abgeschlossen werden. Besonders stolz präsentierten Christian und Franz Weikl Junior eine Klimatechnik, welche die Räumlichkeiten - analog zur Kühlschrankfunktionsweise - ganz ohne lästiges Lüften wohl temperiert. So konnten große, moderne Glasfronten realisiert werden, die das Betriebsgelände der Firma Weikl als Herzstück des Bodenmaiser Gewerbegebiets ausweisen. Im Zuge der Gründung der Weikl Automatisierungstechnik GmbH im Jahr 2015 wurde zudem eine 2.500 Quadratmeter große Produktions- und Lagerfläche geschaffen. Der gigantische Bau markiert das 40-jährige Bestehen der Weikl-Gruppe mit insgesamt drei Tochterfirmen und zehn Geschäftsbereichen. „Das hätte ich mir Mitte der 70er Jahre mit meinem Einmannbetrieb in der Silberbergstraße 4 niemals träumen lassen“, freute sich Franz Weikl Senior. Auch Regierungspräsident Haselbeck war sichtlich beeindruckt: „Es scheint, dass die Weikls jedes Mal, wenn sie auf einen externen Dienstleister angewiesen ist, beschließen: Das können wir doch auch selbst!“ Teil der mittlerweile 160-köpfigen Betriebsfamilie ist seit einigen Jahren auch der geduldete senegalesische Asylbewerber Rene Ndour, den die Familie intensiv bei der Integration und Heimischwerdung unterstützte. Ohnehin hat die Firma bis 2020 noch Einiges für ihre Mitarbeiter im petto, unter anderem die betriebsinterne Weiterbildung in der Weikl-Akademie.

Abschließend dankte Rainer Haselbeck allen Beteiligten - insbesondere der Wirtschaftsförderung der ARBERLAND REGio GmbH - für den gelungenen, informativen Tag. „Es freut mich, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben und wir hoffen, Sie fahren mit der Gewissheit zurück nach Landshut, dass die Regionalfördermittel der niederbayerischen Regierung bestmöglich angelegt sind“, verabschiedete sich Herbert Unnasch.

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