Theater-Anarchist war neben Regie-Rebell der am häufigsten verwendete Beiname für Christoph Schlingensief. Nimmt man dessen zwei Begegnungen mit Regensburg als Maßstab, trifft das Wort Anarchie tatsächlich zu.
REGENSBURG Am Freitag, 25. Februar, ab 19 Uhr wird im Andreasstadel unter dem Motto Keine Chance Regensburg Schlingensief & wir multimedial an diese denkwürdigen Begegnungen erinnert.
Im Jahr 1999 führte Schlingensief seine Deutschlandsuche nach Regensburg; das provokante, mitten in der Innenstadt aufgeführte Stück Aktionskunst rief damals sogar die Polizei auf den Plan. Was er damit sagen wollte, wird im Andreasstadel die Wienerin Christine Standfest in ihrem Vortrag Der Theatermacher und Aktionskünstler Christoph Schlingensief erläutern.
Noch in lebhafter Erinnerung ist das Theaterstück Keine Chance Regensburg, das im Rahmen der Kulturhauptstadt-Bewerbung im Februar 2005 an der Berliner Volksbühne aufgeführt wurde. Statt Werbung für Regensburg machte Schlingensief daraus eine gnadenlose Regensburg-Verarsche.
Der Rundfunk-Journalist Thomas Muggenthaler, der den Abend im Andreasstadel auch organisiert hat (Veranstalter ist der Kunstverein GRAZ), wird sich noch einmal zusammen mit Zeitzeugen diesem Spektakel in der Volksbühne widmen. Ab 22 Uhr gibts Musik mit Delir Noir oder wahlweise einen Kino-Film (100 Jahre Adolf Hitler). Die anschließende Party mit den DJs Fritz Ostermayer und tomtiger dauert bis 4 Uhr.
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