Professorin berufen:
Regensburgerin in Merkels Atom-Kommission

05.07.2017 | Stand 13.09.2023, 6:04 Uhr
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Die Regensburger Philosophie-Professorin Weyma Lübbe ist eines von 14 Mitgliedern der Ethik-Kommission, die Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag vorstellte. Sie soll mitberaten, ob und wie Atomkraft in Deutschland in Zukunft zu verantworten ist.

REGENSBURG _25 BERLIN Die Zukunft der Atomenergie in Deutschland: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sie am gestrigen Dienstag in die Hände eines „Rats der Weisen“ gelegt, der darüber befinden soll, welche Zukunft die Spaltung des Atoms zur Energieversorgung unseres Landes haben soll. Derzeit sind 14 Mitglieder im Rat, dem unter anderem der Ex-Umweltminister Klaus Töpfer vorsteht – und auch eine Regensburger Professorin ist unter den derzeit 14 Mitgliedern. Die Philosophin Prof. Dr. Weyma Lübbe hat seit 2009 den Lehrstuhl für praktische Philosophie an der Uni Regensburg inne. Sie ist auch bereits Mitglied im Ethik-Rat der Bundesregierung, der regelmäßig über heikle Themen berät und der Bundesregierung Ratschläge erteilt.

„Außerdem in die Kommission aufgenommen haben wir Persönlichkeiten aus dem Bereich der Kirchen, Persönlichkeiten, die früher auch im politischen Bereich engagiert waren, jetzt aber eher außerhalb des klassischen, operativen politischen Geschäfts stehen“, sagte Merkel bei der Vorstellung der Kommission, und weiter: „Persönlichkeiten, die sich durch ihre Arbeit auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung, im Bereich der Umweltpolitik oder auch im Bereich der Philosophie einen Namen gemacht haben, sowie auch Persönlichkeiten, die sich speziell mit Risikoforschung beschäftigen.“ Neben der Regensburger Professorin sind etwa der frühere Landtagspräsident Alois Glück und der Münchner Kardinal Reinhard Marx Mitglied der Kommission.

Nach der Reaktor-Katastrophe von Fukushima letzte Woche hat Kanzlerin Merkel überraschend beschlossen, in einem Moratorium (Aufschub) drei Monate lang die erst im Oktober 2010 beschlossene Laufzeit-Verlängerung einzufrieren. In dieser Zeit soll geprüft werden, wie sicher deutsche Atomkraftwerke sind. Bereits letzte Woche ging das umstrittene Atomkraftwerk Isar I bei Landshut vom Netz. Laut Merkel sei die Zukunft der sieben ältesten Meiler – Deutschland betrieb bis zum Moratorium 17 AKWs – „völlig offen“.

Regensburg