Tierschmuggler erwischt
Regensburger Zöllner stellen besonders geschützte Vögel sicher

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 4:42 Uhr
−Foto: n/a

Vor Kurzem überprüften Zollbeamte der Kontrolleinheit Verkehrswege des Hauptzollamts Regensburg an einem Autobahnrastplatz nahe Neutraubling einen aus Ungarn kommenden Pkw.

A3/NEUTRAUBLING Auf Befragen gab der 37-jährige Fahrer an, keinerlei anmeldepflichtige Waren wie Zigaretten oder verbotene Gegenstände wie Schlagringe mit sich zu führen. "Ich bin auf der Heimreise in die Niederlande, nachdem ich mich einige Tage in Ungarn beim Angeln erholt habe", so die Auskunft des Mannes. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass der Reisende versuchte, etwas anderes zu schmuggeln: Im Fußraum der Rücksitze fanden die Zöllner in offenen Plastikkisten mehrere Jungvögel. Darauf angesprochen, erklärte der Mann, dass es sich dabei um 30 Stück Vögel der Familie der Bienenfresser handelt. Diese habe er für einen Stückpreis von rund 50 Euro auf einem Markt gekauft und wollte sie gewinnbringend weiterverkaufen. Dabei können pro Stück Preise von bis zu 200 Euro erzielt werden. Wegen des Verdachtes von Verstößen gegen das Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung verständigten die Zöllner sowohl das Veterinäramt als auch das Landratsamt Regensburg als zuständige Untere Naturschutzbehörde, die die weitere Sachbearbeitung übernahmen.

Hintergrundinformation: Beim Bienenfresser (Merops apiaster) handelt es sich um eine besonders geschützte Art. Der Vogel wird etwa 28 Zentimeter groß und ist einer der buntesten Vögel Europas. Ende der 1980er-Jahre galt er in Deutschland als ausgestorben, Mitte der 1990er Jahre siedelte er sich jedoch im Bereich des Kaiserstuhls wieder an. Als Lebensraum bevorzugt er offene Landschaften mit Bäumen und Gebüschen. Brutplätze findet er vor allem an Ufersteilhängen von Flüssen und Seen.

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