Inklusiv und integrativ
Regensburger Aktionsbündnis „Haus für Engagement“ gegründet

27.11.2019 | Stand 02.08.2023, 19:30 Uhr
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Unter dem Namen „Haus für Engagement“ haben verschiedene Regensburger Vereine, Initiativen und Gruppen ein Aktionsbündnis gegründet.

REGENSBURG Geht es nach den Aktiven im Aktionsbündnis ein „Haus für Engagement“, dann soll in die Räume des ehemaligen Evangelischen Krankenhauses sehr viel Leben einziehen: Als künftige Nutzung stellen sie sich auf etwa 1.500 Quadratmetern des Hauses ein kulturelles, soziales und ökologisches Begegnungszentrum vor. „Im Mittelpunkt unserer Idee steht ein inklusiv und integrativ betriebenes Café mit zugehöriger Bühne“, erklärte die Sprecherin des Bündnisses Martina Groh-Schad, Vorstandsmitglied bei den Sozialen Initiativen. Um diese gastronomischen Einrichtungen herum, sollen Vereine und Initiativen der Stadt Räume erhalten, um sich zu treffen und aktiv zu sein.

„Für Vereine, Initiativen und andere Gruppen wird es immer schwieriger, solche Räume zu finden“, erklärte Carsten Lenk vom Evangelischen Bildungswerk als Mitgründer des Aktionsbündnisses. „Ehrenamtliches Engagement braucht eine Heimat, es wird dadurch gestärkt und nach außen für alle Regensburger sichtbar“, betonte Lisbeth Wagner von KISS, ebenfalls Mitgründerin des Bündnisses. In den Räumen soll gemeinsames kochen, basteln bis hin zum Ideen entwickeln alles möglich sein und vor allem ein Ort des Austauschs entstehen. „Unser Konzept zielt auf Synergie-Effekte ab“, betonte Groh-Schad. „Die Aktiven im Haus profitieren gegenseitig voneinander.“ Sie bilden zudem einen Kundenstamm für die Gastronomie und bespielen die Bühne.

Denkbar sind Theater-Abende, Musik-Veranstaltungen, Lesungen, Kunstausstellungen, Workshops und Diskussionsrunden. Generell richtet sich das Angebot des Hauses an alle Regensburger und will das kulturelle Leben der Stadt bereichern. Um das Café und die Bühne zu betreiben, sucht das Bündnis die Zusammenarbeit mit sozialen Trägern. Denkbar sind im Haus zudem Beratungsstellen, Werkstätten, ein Second-Hand-Kaufhaus und Kursräume. Im Idealfall ist das „Haus für Engagement“ von einem Wohnpark für Senioren, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderung, Studenten und Migranten umgeben, die sich gegenseitig unterstützen. Das ehemalige Evangelische Krankenhaus biete sich hier wegen seiner Lage und Größe an. „Durch die kurzen Wege setzen wir darauf, dass die Bewohner das Angebot des Hauses wahrnehmen und es ihren Alltag bereichert“, betonte Groh-Schad. Die Planung eines solchen Wohnparks ist aber nicht Bestandteil des Aktionsbündnisses.

Aktuell treffen sich die Aktiven regelmäßig im Plenum zum Austausch und in Arbeitsgruppen, um das Projekt voranzutreiben. Am 12. November luden sie Vertreter der Stadtratsfraktionen ein, um sie über das Konzept zu informieren. Nun sollen weitere Unterstützer sowie Kooperationspartner gewonnen werden. Kontakt zum Aktionsbündnis erhält man per Mail unter info@haus-fuer-engagement.de.

Ins Leben gerufen wurde das Aktionsbündnis durch die Sozialen Initiativen Regensburg mit ihren 30 Mitgliedern, das Evangelische Bildungswerk Regensburg und die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe KISS. Bereits Mitglied im Aktionsbündnis sind der Arbeitskreis Kultur, das Odessa Haus, Asperger Kultur, Computerspende, Attac Regensburg, Transition Regensburg, Büfa und BüSO Regensburg, die Initiative „Quartier“, SAMOS, die Stiftung Kinderaidshilfe, die Seebrücke Lokalgruppe Regensburg und CampusAsyl. Zahlreiche andere Aktive sind aktuell in der Abstimmungsphase mit ihren Mitgliedern, arbeiten aber bereits mit im Plenum. Beratung erhalten die Aktiven zudem vom Architekturkreis.

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