Drama auf dem Filmtierhof-Simbeck
Raubtier-Vorführung: Panther verletzte Mädchen (8) schwer

07.07.2017 | Stand 28.07.2023, 5:27 Uhr
−Foto: n/a

Ein schwer verletztes Mädchen, schockierte Eltern und ein fassungsloser Besitzer: Auf dem Filmtierhof Simbeck hat ein Panther ein Mädchen angegriffen.

SCHNAITSEE / HALFING Der schwarze Panther El Negro wird seit geraumer Zeit als neue Attraktion auf dem Filmtierhof von Walter Simbeck gehandelt. Nun ist es bei einer Vorführung des faszinierenden Raubtieres zu einem schweren Zwischenfall gekommen. Wie das Trostberger Tagblatt berichtet, wurde dabei ein achtjähriges Mädchen aus dem Berchtesgadener Land schwer verletzt. Der Panther hat mit seiner Pranke nach dem Mädchen geschlagen und ihm eine tiefe Fleischwunde am Unterschenkel zugefügt.

Nach dem Unfall kam es zu dramatischen Szenen: Unter den Zuschauern herrschte Panik. Das Kind schrie in Todesangst. Nachdem es von einem Rettungssanitäter erstversorgt worden war, wurde es mit dem Hubschrauber ins Klinikum Traunstein gefolgen.

Walter Simbeck: „Wir sind alle ganz entsetzt, uns tut das alles sehr leid, es war der erste Vorfall dieser Art überhaupt, aber hier wurden die Anweisungen vom Besucher eindeutig nicht befolgt”, erklärte der Inhaber des Tierfilmhofes gegenüber der Presse. Der Vater habe seine Tochter auf den Schultern getragen. Während der Vorführung habe er das Kind dann plötzlich von der Schulter genommen und „direkt an das Gitter gestellt”. Dadurch sei bei dem Raubtier „ein Reflex ausglöst worden”.

Der Vater habe den Unfall provoziert, „indem er mehrfach unsere Aufforderungen missachtet hat”, zitiert das Trostberger Tagblatt Walter Simbeck. Der Panther selbst habe in fünf Jahren nicht einen Kratzer an Personen verursacht. „Weltweit bescheinigen uns Fachleute die einzigartige Gutmütigkeit des Panthers”, so Walter Simbeck in einer Stellungnahme. Als direkte Reaktion auf den Unfall wurde der Hochsicherheitskäfig umgebaut. Man hat den Sicherheitsabstand erhöht und will künftig nurmehr Kinder ab einer bestimmten Größe bei den Vorführungen zulassen.

Eine Augenzeugin, die bei der Vorführung dabei war, wirft dem Betreiber des Filmtierhofes, Walter Simbeck, nun vor, die Presse nicht richtig informiert zu haben.

Sie erklärt, dass das Mädchen nicht vor den Erwachsenen und direkt am Zaun gestanden habe, sondern auf gleicher Höhe mit den Erwachsenen. Die Frau kritisiert auch, dass das der angebliche Hochsicherheitszaun bei der Vorführung ein Bauzaun gewesen sei. Die Zuschauer selbst seien eingesperrt gewesen und hätten keine Möglichkeit zur Flucht gehabt.

Die Polizei ermittelt noch in dem dramatischen Fall. Es ist zu erwarten, dass die Sache auf gerichtlichem Weg geregelt werden wird. Auf Walter Simbeck könnten hohe Schadensersatz- und Schmerzensgeldforderungen zu kommen.

Berchtesgadener Land