Die Nager werden immer mehr
Ratten-Alarm in Landshut!

04.07.2017 | Stand 12.10.2023, 10:52 Uhr

Landshut hat ein massives Ratten-Problem: Vor allem seit dem jüngsten Hochwasser tummeln sich die kleinen Nager vielerorts in der Stadt. Der „Rattenfänger" hat viel zu tun.

LANDSHUT Ein munteres Treiben spielt sich dieser Tage an der Kleinen Isar ab: Aber nicht nur, dass sich hier zahlreiche Landshuter die verschiedenen Kreationen einer Eisdiele schmecken lassen oder in die herzhaften Würstl oder Döner-Brote eines Imbiss-Standes beißen – auch unzählige kleine Nager haben Gefallen an den beiden Isar-Ufern im Bereich der Zweibrückenstraße gefunden. Wenn man nur etwas verweilt und genau hinschaut, fallen dem Betrachter schon nach wenigen Momenten die emsigen Ratten unter den Büschen auf. „Uns ist das Problem bekannt“, weiß Gerhard Anger, Leiter des Tiefbauamts. Das Auftreten von Ratten oder ähnlichen Schädlingen wie Enten und Bisamratten sei kein Problem, solange dies nur „in vertretbarem Rahmen“ geschehe. Gerade in der Zweibrückenstraße sei die Situation aber für die Nager optimal: „Dort besteht die Nähe zum Wasser, es gibt viele Schlupflöcher im Bewuchs und durch achtlos weggeworfene Speisereste ist für die Ratten ein reiches Nahrungsangebot vorhanden“, so Anger zum Wochenblatt. Allerdings sei das Ratten-Vorkommen in Landshut kein plötzliches Phänomen: „Ratten sind eigentlich eine ständige Aufgabe und der von uns beauftragte ,Rattenfänger’ hat ganzjährig zu tun“, erklärt Baudirektor Anger. Die Zweibrückenstraße sei als Schwerpunkt erkannt und werde schon länger in die ständige Arbeit mit aufgenommen. Dieser sogenannte „Rattenfänger“ ist Dieter Förster. Er ist im Auftrag der Hygiene Management Dr. Gumpinger GmbH für die Schädlingsbekämpfung in Landshut zuständig. „Generell ist festzustellen, dass die Ratten in Landshut immer mehr werden“, berichtet Förster. „Was allerdings mit der Unvernunft und Unbelehrbarkeit der Leute zusammenhängt.“ Gut zugängliche, aufgerissene Gelbe Säcke – teils sogar mit Speiseresten gefüllt – würde er ebenso tagtäglich beobachten wie Brotlaibe im Kompost. „Kein Wunder, dass sich hier Ratten tummeln“, schüttelt Förster den Kopf. Zudem habe heuer das Hochwasser der Isar für eine Verschärfung des Problems gesorgt. Aber man habe die Lage im Griff. Was man jedoch nicht in den Griff bekomme, sei die Disziplin der Bevölkerung. Förster: „Die Mülltrennung klappt nicht und wenn man etwas sagt, werden einem Prügel angedroht. Das Ratten-Problem ist weitgehend hausgemacht! Würde keiner die Ratten und Enten füttern, könnten diese sich auch nicht in der Form vermehren.“

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