Zum 20. Geburtstag läuft in der Westernstadt alles bestens
Pullman City verdoppelt Besucherzahl und Umsatz

11.07.2017 | Stand 20.07.2023, 11:13 Uhr
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Zum 20. Geburtstag läuft in der Westernstadt alles bestens. Pullman City verdoppelt die Besucherzahl sowie den Umsatz.

EGING AM SEE Sechs Jahre nach der Übernahme der damals insolventen Westernstadt Pullman City können die „neuen Sheriffs“ zwar noch immer noch nicht richtig reiten. Doch dieses kleine Handicap verkraften Ernst Grünberger und Claus Six gut, denn: Was den wirtschaftlichen Erfolg ihres Freizeitparks in Eging am See betrifft, sitzen sie fest im Sattel. Seit 2011 haben sie und vier weitere Investoren aus der Region den Umsatz von vier Millionen auf 8,7 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die Besucherzahlen sind von 200.000 auf 400.000 gestiegen, die Übernachtungen erhöhten sich von 52.000 auf 69.500.

Höchster Umsatz im Dezember

„Bemerkenswert ist, dass wir mit dem Weihnachtsmarkt mittlerweile den Umsatz vom Hochsaison-Monat August übertreffen“, sagen die geschäftsführenden Gesellschafter Grünberger und Six, die diese Entwicklung zurückführen auf die Investitionen in das weihnachtliche Showprogramm, die Live-Musik, Aktionen für Kinder und die stimmungsvolle Beleuchtung mit unzähligen Lichtern.

4,5 Millionen Euro in Verbesserungen investiert

Seit Ernst Grünberger und Claus Six zusammen mit Alois Kronawitter, Petra Schiermeier, Marion Wilhelm und Franz Ebner 2011 die Westernstadt vor der Schließung retteten, investierten sie 4,5 Millionen Euro in Verbesserungen. Einen Teil der Summe steckten sie in Attraktionen, die man auf Anhieb sieht, etwa einen Abenteuerspielplatz, einen Niederseilgarten, Kinderanimation sowie hochwertige Hütten und Tipis zum Übernachten. Doch viel Geld floss und fließt auch in Bereiche, die für den Besucher „backstage“ bleiben: In moderne Küchen, vollautomatische Schankanlagen, Glasfasernetz, Erdgasanschluss fürs Blockheizkraftwerk, Kanalisation, Anlieferungszonen, Straßen und Stall sowie in Fahrzeuge für den Westernstadt-eigenen Bauhof, der viele Arbeiten in Eigenregie übernimmt.

Bei Vollbetrieb 400 Mitarbeiter

„Wir helfen alle zusammen, da steht auch mal die Bedienung auf einem Gerüst und streicht die Fassade“, sagt Bau-Chef Claus Six und freut sich über seine zugkräfigte Mannschaft. Derzeit beschäftigt Pullman City – wenn Vollbetrieb herrscht – rund 400 Menschen, davon 75 Vollzeit-Mitarbeiter und mehr als 300 Teilzeit-, Mini- und Ferienjobber.

Hotel für 1,4 Millionen Euro gebaut

2016 investierte Pullman City weitere 1,4 Millionen Euro in den Bau des neuen, mexikanischen Hotels „La Hacienda“ mit 128 Übernachtungsmöglichkeiten. Damit stehen insgesamt rund 1200 Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Als Fachfirmen für die Bauarbeiten wählen die „Pullmänner“ stets Betriebe aus der Region. Auch das Baumaterial sowie die Getränke und Lebensmittel für die Gastronomie beziehen sie aus der Region.

Verschiedene Zielgruppen finden zusammen

Gegründet wurde Pullman City 1997 von Western-Reiter und Visionär Peter Meier (+2003). 20 Jahre später ziehen Cowboys, Indianer, Pferde, Bisons, Country-Musik, Westernshows und die verschiedenen Wochenend-Veranstaltungen nach wie vor die Massen an. „Am Lagerfeuer kommt der Bauarbeiter mit dem Akademiker ins Gespräch. Beim US Car-Treffen, bei den Linedance- und Rockabilly-Events amüsieren sich der 16-jährige Schüler, der 40-jährige Unternehmer, die 50-jährige Hausfrau und der 70-jährige Musikfan gleichermaßen auf der Tanzfläche“, erklären Grünberger und Six. Im Geburtstagsjahr haben Kinder sonntags freien Eintritt, und auf die Familienkarte gibt es sonntags 20 Prozent Rabatt. Groß gefeiert wird am 19. und 20. Mai frei nach dem Motto „Birthday in Flames“. Auf dem Programm stehen aufregende Western- und Feuershows und spektakuläre Feuerwerke über den Dächern der Westernstadt. Ein paar Tage darauf folgt das nächste Event: Zum US Car-Treffen von 24. bis 27. Mai werden mehr als 1000 Ami-Schlitten und Tausende Besucher erwartet.

Breites Berufespektrum

So bunt wie das Publikum ist auch das Spektrum der Berufe: Neben Berufsindianern, Lassokünstlern, Zauberern, Messerwerfern, Sängern und Zirkusartisten arbeiten in Pullman City Servicekräfte, Büro-Angestellte, Mode-Verkäuferinnen, Kinderbetreuerinnen, Stallhelfer, Reinigungskräfte, Hochzeitsplaner und viele mehr. Drei Kaufleute für Büromanagement sind in der Ausbildung, weitere Stellen sind zu besetzen. „Es ist eine spannende Herausforderung, all diese verschiedenen Menschentypen unter einen Hut zu bekommen“, sagen Grünberger und Six, die mit den vier weiteren Gesellschaftern Marion Wilhelm, Franz Ebner, Alois Kronawitter und Petra Schiermeier und dabei sind, einen starken Nachwuchs aufzubauen.

Neues Eingangsgebäude geplant

Ihre Ziele für 2017sind: Das erste von mehreren Luxus-Ranchhäusern zu errichten – und mit den Planungen für einen neuen Eingangsbereich zu beginnen. Entstehen soll ein einstöckiges Gebäude für Kasse, Rezeption, Shop, Lager und Verwaltung. „Das wird ein ähnlich großes Projekt wie das neue Hotel“, ist Six sicher. Ab 2018 sollen das Hotel und die Music Hall – zum Beispiel für Firmenveranstaltungen – auch im Winter geöffnet sein. Am liebsten noch in diesem Jahr wollen die Sheriffs das Tiergehege der Westernstadt in einen familienfreundlichen Streichelzoo umwandeln. Und noch etwas haben sie sich vorgenommen: Reiten lernen. „Heuer könnten wir es noch einmal versuchen“, sagen sie mit einem Augenzwinkern.

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