Symptome erkennen
Psychosen – die Auswirkungen und wie wir damit umgehen

15.11.2017 | Stand 31.07.2023, 11:51 Uhr
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Der Sozialpsychiatrische Dienst des Caritasverbandes für den Landkreis Kelheim e. V. (Caritas Kelheim) bietet zum Thema „Psychose“ eine Informationsveranstaltung an.

KELHEIM Vor allem ist sie an Angehörige psychisch kranker Menschen gerichtet. Der kostenlose Infoabend findet am 22. November von 18 bis 19.30 Uhr im Saal des Caritas-Sozialzentrums in Kelheim statt. Facharzt Dr. Dieter Schön hält dazu einen Vortrag, anschließend wird er für Fragen zur Verfügung stehen.

Eine Psychose ist die Reaktion auf eine Überreizung und eine zutiefst menschliche Reaktion. Traumatisierung oder umfassende Isolation kann auch bei stabilen Menschen zu solch einer seelischen Krankheit führen. Möglicherweise kann sie als eine Art Schutzreaktion auf eine Situation verstanden werden, ausgelöst durch eine Überforderung des Betroffenen, als Folge einer Lebenskrise, oder durch „Dünnhäutigkeit“ des betroffenen Menschen. Es spielen mehrere Faktoren eine Rolle: die Persönlichkeit, Lebensgeschichte und konkrete Situation.

Frühwarnzeichen können Geräusch- und Lärmempfindlichkeit, innere Unruhe und Nervosität, Schlaflosigkeit, unbestimmte Angstgefühle mit zunehmendem Misstrauen, Gereiztheit, Interessensverlust und Niedergeschlagenheit sein. Bei Fortschreiten der Krankheit können Denkstörungen auftreten, das heißt die Menschen können unter Konzentrationsstörungen leiden, sind nicht mehr in der Lage, ein längeres Gespräch zu führen, der Gedankenfluss kann sich verlangsamen oder ganz abreißen. Hinzu können Symptome wie Wahnerlebnisse und Halluzinationen kommen, die Betroffenen hören Stimmen, fühlen sich überwacht oder glauben von außen beeinflusst und gesteuert zu werden. Manche Patienten schildern auch einen inneren Erregtheitszustand, der ihnen äußerlich nicht anzusehen ist. Betroffene berichten oft über das Auftreten von ein bis zwei der oben genannten Symptome. Erfahrene Patienten können mit solchen Anzeichen umgehen und begeben sich in fachliche Behandlung.

Für Außenstehende wirken diese Symptome befremdlich und lösen Verunsicherung aus. Viele vermeiden auch den Kontakt mit den Betroffenen. Wenn ein Mensch an einer Psychose erkrankt, verändern sich seine Denkvorgänge und die Wahrnehmung. In der Gesellschaft trifft diese Symptomatik auf Unverständnis und Ablehnung. Für die Angehörigen ist das erst einmal ein Schock. Die Persönlichkeit des Erkrankten ist verändert und es fällt schwer, die gewohnte Vertrautheit aufrecht und die Familie funktionsfähig zu halten. Es ist ein Balanceakt zwischen Zuwendung und Begrenzung, Mitgefühl und hilfreichem, überlegtem Handeln.

Für Informationen vorab steht die Beratungsstelle des Sozialpsychiatrischen Dienstes, Friederike Lindl, unter der Telefonnummer 09441/ 5007-26 zur Verfügung.

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