Kartler gingen aufeinander los
Polizei-Großeinsatz im Obdachlosenheim

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 20:35 Uhr
−Foto: n/a

Eine Auseinandersetzung unter Bewohnern eines Obdachlosenheimes im Stadtgebiet Passau sorgte für einen Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften. Ein Mann ging auf zwei Angreifer mit einem Messer los!

Am 7. September gegen 1 Uhr gerieten laut Polizei drei Bewohner im Alter zwischen 42 und 53 Jahren aneinander, was darin endete, dass ein 50-Jähriger nach einem Messerangriff mit schweren Verletzungen stationär behandelt werden musste und die anderen beiden ebenfalls Verletzungen erlitten.

Zur Chronologie: Das Trio befand sich bereits seit den späten Nachmittagsstunden des Donnerstag im Zimmer des 50-jährigen Mannes zum Kartenspielen. Dort soll bereits erheblich Alkohol konsumiert worden sein. Später gegen 1 Uhr kam den beiden 42 und 53 Jahre alten Männern die Idee, aufgrund bereits länger bestehenden Zwistigkeiten, zum Zimmer ihres 50-jährigen Mitbewohners zu gehen und diesem eine Abreibung zu verpassen. Nachdem dessen Zimmertüre gewaltsam geöffnet wurde, ging unvermittelt der Zimmerbewohner mit zwei Messern auf die „Eindringlinge" los und verletzte beide durch Schnittverletzungen im Arm- bzw. Oberkörperbereich.

Beim Verlassen des Zimmers warf der rabiate Bewohner noch ein Glas in Richtung des Duos. Dieses wurde von einem in Richtung des 53-Jährigen zurückgeworfen, dabei erlitt dieser eine Kopfplatzwunde.

Ein weiterer hinzukommender 46-jähriger Bewohner der Unterkunft konnte den 50-Jährigen seiner Messer „entwaffnen" und verständigte über Notruf die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern.

Ein Großaufgebot von Einsatzkräften der Polizei und des Rettungsdienstes wurde zum Tatort entsandt. Der Erstangriff am Tatort wurde von Beamten der Polizeiinspektion Passau, des Operativen Ergänzungsdienstes und des Kriminaldauerdienstes getätigt, mittlerweile hat das Fachkommissariat der Kripo Passau in enger Zusammenarbeit mit der Passauer Staatsanwaltschaft die Sachbearbeitung übernommen.

Beim 53-Jährigen klickten noch in der Nacht die Handschellen - er wurde, nachdem er ambulant behandelt wurde, widerstandslos vorläufig festgenommen und arrestiert. Die beiden Messer, die der Beschuldigte verwendete, wurden sichergestellt. Auf Weisung der Staatsanwaltschaft Passau werden gegen ihn Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes geführt. Er wurde im Laufe des heutigen Tages dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Passau vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl, er wurde in eine ostbayerische Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Der alkoholisierte 42-Jährige musste ambulant behandelt werden. Gegen ihn sind Ermittlungen u. a. wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet worden.

Der 50-Jährige, der erheblich alkoholisiert war, wurde in ein nahegelegenes Krankenhaus verbracht und dort stationär aufgenommen. Lebensgefahr besteht nach derzeitigem Stand nicht. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren u. a. wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung in die Wege geleitet.

Bei beiden letztgenannten Beschuldigten wurden von der Staatsanwaltschaft Passau Blutentnahmen angeordnet.

Passau