Tolle Veranstaltung
Pohlig Winter-Sportevent für Prothesenträger

11.07.2017 | Stand 04.08.2023, 17:31 Uhr
−Foto: n/a

Der Pohlig GmbH liegt es sehr am Herzen, ihre Patienten dabei zu unterstützen den Alltag mit Prothese bestmöglich zu meistern und im wahrsten Sinne des Wortes auf eigenen Beinen zu stehen.

RUHPOLDING/INZELL Bei strahlend blauem Himmel und besten Schneeverhältnissen hieß es für die Prothesenträger/innen warm einpacken. Zu unserem Winter-Sportevent, das erstmalig in den Chiemgauer Alpen stattfand, reisten die motivierten Teilnehmer/innen von weit her an – ein sportbegeisterter Anwender flog sogar extra aus Sibirien ein (er war übrigens der einzige, dem die extremen Minustemperaturen scheinbar gar nichts anhaben konnten). Die Wintersportler erhielten an dem Wochenende die einzigartige Gelegenheit unter professioneller Anleitung verschiedene Wintersportarten zu trainieren. Egal ob Anfänger oder Ski-Ass, ob Jung oder Alt – für jeden gab es den passenden Kurs.

Nach der Anreise am Freitag wurden sie durch unsere Orthopädietechniker-Meister mit individuell angepassten Sport-Prothesensystemen (ProCarve/Ottobock) ausgestattet. Anschließend ging es auf die Kessel-Alm nach Inzell. Dort gab unser Physiotherapeuten-Team eine Einführung in die Grundlagen des korrekten Gehens mit Prothese auf Schnee und Eis. Während eines herrlichen winterlichen Spazierganges wurde das Gangbild der Teilnehmer/innen beobachtet und der ein oder andere Tipp gegeben, wie man mit kleinen Korrekturen und Übungen ein sicheres Gehen mit Beinprothese erreichen kann. Nach dem Spaziergang kehrte die Gruppe in die gemütliche Kessel-Alm-Hütte ein und lernte sich bei einer heißen Schokolade oder einem Stück Kuchen näher kennen.

Samstags und sonntags ging es dann auf die Skipiste am Unternberg in Ruhpolding. Hier konnten die Teilnehmer/innen verschiedene Ski- und Snowboardkurse belegen. Geprüfte Trainer und erfahrene Anwender wurden eingeladen, um ihre ganz persönliche Erfahrung zum Thema Wintersport mit Prothese zu vermitteln. Einige Teilnehmer/innen, die zuvor noch nie auf Skiern oder einem Snowboard standen, machten erstaunlich schnelle Vorschritte. Dem ein oder anderen gelang es bereits nach dem ersten Tag selbstständig den Übungshügel hinunterzufahren. Unten im Tal konnten die Grundlagen des Langlaufens erlernt werden. Ein gemütlicher Hüttenabend auf der Raffner Alm rundete den ersten ereignisreichen Tag auf der Piste ab.

Am Sonntag ging es für einen Teil der Gruppe dann mit dem Sessellift hoch auf den Unternberg. Oben angekommen wurden die Teilnehmer/innen von einem Bergführer auf eine wunderschöne Schneeschuhwanderung mitgenommen. Das Wandern mit Prothese ging nach Meinung der Anwender mit Schneeschuhen erstaunlich gut. Nach einer zünftigen Brotzeit fuhren die glücklichen Wanderer wieder hinunter ins Tal und trafen dort auf die übrigen Teilnehmer, die unermüdlich ihr Können auf der Skipiste unter Beweis stellten. Zum Abschluss des Events wurde eine Führung durch die Chiemgau Arena Ruhpolding angeboten, die zu den modernsten Wintersportarenen weltweit zählt.

Der Pohlig GmbH liegt es sehr am Herzen, ihre Patienten dabei zu unterstützen den Alltag mit Prothese bestmöglich zu meistern und im wahrsten Sinne des Wortes auf eigenen Beinen zu stehen. „Das diesjährige Winter-Sportevent ist die konsequente Fortsetzung unserer sportlich orientierten Aktionstage für Menschen mit Amputationen“, so Michael Schäfer, GF der Pohlig GmbH. Vielen Teilnehmern/innen eröffnete sich hierdurch die Möglichkeit, erstmals nach der Amputation wieder mit Beinprothesen auf Skiern zu stehen und ein ganz neues Bewegungsgefühl zu erfahren. Unter intensiver Betreuung erhielten die Teilnehmer/innen Trainingstipps und Empfehlungen mit auf den Weg, um in Zukunft völlig selbstständig und angstfrei diverse Winter-Sportarten ausüben zu können.

Sowohl für die Anwender/innen als auch für die Mithelfer/innen war das Winter-Sportevent ein großartiges Erlebnis, das jedem sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird. Ein wichtiges Ziel des Sportevents war es, die Möglichkeiten und Grenzen der körperlichen Betätigung mit Prothese zu testen. In erster Linie ging es jedoch nicht um Leistung, sondern vor allem um das Dabeisein, das Miterleben und um ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Dass dies an dem Wochenende einwandfrei umgesetzt werden konnte, beweisen die strahlenden Augen der Teilnehmer/innen

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