Füße im Gleisbereich
Person von Zug erfasst

09.03.2020 | Stand 03.08.2023, 6:09 Uhr
−Foto: n/a

Unbeschreibliches Glück hatte ein Mann aus Deutschland am Sonntag, 8. März, als er am Bahnhof Osterhofen gegen 5.45 Uhr von einem einfahrenden Regionalzug erfasst wurde, weil er auf der Bahnsteigkante saß und die Füße in den Gleisbereich hängen ließ. Der Verunfallte wurde mit Kopf- und Brustverletzungen ins Klinikum eingeliefert, ist aber außer Lebensgefahr.

Osterhofen. Nach bisherigen Erkenntnissen der ermittelnden Beamten erkannte der Lokführer des Regionalzuges kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof eine Person an der Bahnsteigkante und leitete unmittelbar eine Schnellbremsung ein. Der Zusammenstoß konnte jedoch nicht mehr verhindert werden. Der Deutsche wurde dabei am Kopf und im Brustbereich verletzt und mit einem Rettungswagen ins Klinikum Vilshofen eingeliefert. Dort wurde außerdem ein erheblicher Promillewert festgestellt. Mittlerweile konnte er das Krankenhaus jedoch wieder verlassen.

Der Sachverhalt wurde zunächst von der Landespolizei Plattling aufgenommen und anschließend durch den Ermittlungsdienst der Bundespolizei Passau übernommen. Vor Ort waren zudem die Feuerwehren aus Altenmarkt und Osterhofen, sowie der Rettungsdienst und Mitarbeiter der DB AG.

In diesem Zusammenhang warnt die Bundespolizei eindringlich vor den Gefahren im Gleisbereich und auf Bahnhöfen:

Die Tatsache, dass man sich beim Aufenthalt im Schienenbereich und Nahe an der Bahnsteigkante einer Todesgefahr aussetzt, wird dabei von vielen Menschen vergessen. Moderne Züge sind leise. Sie sind oft erst unmittelbar vor Passieren des eigenen Standortes zu hören. Züge fahren auch sehr schnell und haben dadurch einen entsprechend langen Anhalteweg. Der kann zwischen 500 und 2000 Meter betragen.

Aufgrund der hohen Geschwindigkeit sind Züge erst aus einer Entfernung ab rund 200 Meter zu erkennen. Rechnet man die eigene Reaktionszeit noch mit ein, reicht dies häufig nicht mehr, um rechtzeitig die Gleise zu verlassen. Außerhalb der Schienen droht durch die Sogwirkung schnell vorbeifahrender Züge ebenfalls Gefahr. Menschen, insbesondere Kinder, können vom Sog mitgerissen und unter die Räder geschleudert werden.

Deggendorf