Wirtschaft
Ostbayerische Unternehmen melden erneut einen Rekord beim Export

13.09.2017 | Stand 04.08.2023, 6:36 Uhr
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Für das erste Halbjahr 2017 melden die ostbayerischen Unternehmen erneut einen Rekord beim Export. Die Industrie exportierte Waren im Wert von 10,6 Milliarden Euro. Das sind fünf Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die Exportquote steigt auf über 57 Prozent. Das Erfolgsrezept? "Mehr Märkte bedeuten mehr Chancen", erklärt der IHK-Außenhandelsexperte Markus Huber.

REGENSBURG "Für die positive Umsatzentwicklung ist ein Mix der Märkte ausschlaggebend", bestätigt Nikola Heckmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Korodur in Amberg. Der Hersteller von Industrieböden gleicht Marktschwankungen durch das Erschließen neuer Länder und durch Produktdiversifikation aus. Unbehagen bereitet Heckmann einzig das USA-Geschäft. Durch die Abhängigkeit vom Wechselkurs gilt es als unsicher.

Die DermoScan GmbH aus Regensburg sieht vor allem Potenzial über die Länder der EU hinaus. Aktuelle Entwicklungen wie den Brexit verfolgt Dr. Hans Polz, Geschäftsführer des Medizintechnik-Spezialisten, genau, zeigt sich aber gelassen: "Selbst das Türkei-Geschäft entwickelt sich trotz der politischen Unwägbarkeiten gut." So wie DermoScan blickt Korodur zuversichtlich ins zweite Halbjahr.

Fast überall mehr Exporte 

Besonders gut entwickelte sich die Stadt Weiden, hier steigerten die Unternehmen ihre Auslandsumsätze um 58 Prozent. Aber auch die Städte Amberg (plus 14 Prozent) und Regensburg plus zwei Prozent) konnten ihre Exportaktivitäten intensivieren. Unter den Landkreisen ist Amberg-Sulzbach Spitzenreiter (plus 15 Prozent). Es folgen Tirschenreuth (plus 13 Prozent), Schwandorf (plus zehn Prozent), Neumarkt (plus sieben Prozent), Kelheim (plus sieben Prozent), Regensburg (plus sechs Prozent) und Cham (plus fünf Prozent). Einzig der Landkreis Neustadt an der Waldnaab verzeichnet einen Rückgang um zwei Prozent, obwohl hier die Gesamtumsätze um neun Prozent stiegen.

Neuer Markt: Argentinien

Die IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim unterstützt Unternehmen mit einem breiten Außenwirtschaftsservice. Neben Beratungen zu Förderprogrammen, Zoll und Exportkontrolle organisiert sie ein umfassendes Veranstaltungsprogramm. "Unternehmen haben die Möglichkeit Informationen aus erster Hand zu erhalten und können sich mit anderen austauschen", berichtet Huber. Im September bietet die IHK zum Beispiel einen Länder-Workshop für Argentinien an. "Die Kontrollen im Kapitalverkehr wurden abgeschafft, der Wechselkurs freigegeben und die meisten Exportsteuern abgeschafft. Für ostbayerische Unternehmen sind das positive Indikatoren, Argentinien in den Fokus ihrer Geschäftstätigkeiten zu nehmen."

Kelheim