Kreisrat Schmalz verweist auf FW-Listengerangel
ÖDP empfiehlt sich in den Bezirkstag

07.07.2017 | Stand 30.07.2023, 11:21 Uhr
−Foto: n/a

Peter-Michael Schmalz, umtriebiger ÖDP-Politiker aus Langquaid, Gemeinderat und Kreisrat, wundert sich dieser Tage über die Plakateflut in seiner Heimat - denn die FW empfiehlt sich in den Bezirkstag, obwohl aus dem Landkreis Kelheim kein FWler aufgestellt ist.

LANGQUAID Das Wochenblatt berichtete im März über den Rückzug von Landrat Dr. Hubert Faltermeier von der Bezirkstagsliste der Freien Wähler, nachdem ihm bei der FW-Versammlung ein vorderer Platz verwehrt worden ist. Hier der Link zum damaligen Bericht. 

Die Folge ist nun laut Schmalz: „Der einzige Kelheimer Spitzenkandidat auf der Niederbayern-Liste einer Partei bin nun noch ich - neben der CSU.“ Für Schmalz ist die Plakatiererei der Freien Wähler mit ihren Bezirkstags-Kandidaten hier in der Region „ziemlich witzlos - die kennt doch hier keiner.“ Schmalz hat auf seinen Wahlflyern schon entsprechende Aussagen platziert. Er rechnet sich inzwischen gute Chancen aus, als ÖDPler in den Bezirkstag zu kommen.

In Langquaid, der Heimat von Schmalz, gibt es derzeit ohnehin wenig gute Nachrichten für die Freien Wähler - vor etwa einem Monat haben die Mitglieder der Langquaider Freien Wählergemeinschaft beschlossen, sich in Unabhängige Wählergemeinschaft umzubenennen, sind mit dieser Nachricht allerdings bisher nicht an die Öffentlichkeit gegangen. Offiziell heißt es, als FWG habe man ohnehin nicht zu den FW gehört. Dennoch gab es offenbar Besprechungen mit dem FW-Kreisvorsitzenden Jörg Nowy, wie das Wochenblatt erfahren hat. 

Leicht gestaltet sich der Wahlkampf der Freien Wähler im Kreis Kelheim nach dem Bezirkstags-Listendebakel nicht wirklich - als Bundestagsdirektkandidat ist Christian Hanika aus Bad Abbach aufgestellt; der bezeichnet sich auf seiner Homepage zwar als „Der Unikator”, doch wer beispielsweise nach „politischen Ämtern” sucht, erhält insgesamt null Ergebnisse - Hanika ist noch nicht einmal Gemeinderat. In seiner politischen Laufbahn finden sich lediglich FW-Parteiposten oder Mitgliedschaften bei den Jungen Freien Wählern. Für leichtes Grinsen im politischen Gegnerfeld sorgt auch sein Spruch „Christian Hanika - die neueste politische Versuchung”, mit dem er auf seiner Homepage wirbt. Ebenfalls auf derselben Seite zu finden: Ein „Ferienappartement Altstadtflair”, das er in Regensburg zur Vermietung anbietet. So praktisch kann Wahlkampf sein.

Dazu kommt: In Hanikas Heimatort Bad Abbach hat sich der FW-Bürgermeister Ludwig Wachs vor Monaten eine Posse mit der CSU geliefert, die sich weigerte, in nicht öffenticher Sitzung über einen Grundstücksverkauf an einen Parteigenossen von Wachs zu entscheiden. Der verwies zwar sofort auf die Geheimhaltungspflicht, doch die Sache kam auf - und angesichts vieler ungeklärter Fragen wechselte das Grundstück nicht mehr den Besitzer.

Kelheim