Autofahrer mittelschwer verletzt
ÖBB-Triebwagen erfasst Auto

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 23:21 Uhr
−Foto: n/a

Autofahrer übersieht Regionalzug. Zusammenstoß bei 100 Stundenkilometern geht glimpflich aus

BRAUNAU Eine 39-jährige Zugführerin lenkte am Freitag, 20. Juli, um 7.15 Uhr, einen ÖBB-Triebwagen, besetzt mit 6 Fahrgästen, mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h auf der Bahnstrecke von Ried im Innkreis in Richtung Braunau am Inn. Zur selben Zeit lenkte ein 52-Jähriger sein Auto auf der Gemeindestraße von Nöfing kommend in Fahrtrichtung Mooswiesen.

Der Zug näherte sich dem unbeschrankten Bahnübergang bei Bahn km 55,207 auf Höhe des Objektes Nöfing 1 und gab 2 Mal ein Warnsignal ab. Der Autofahrer übersah den, aus seiner Sicht, von links kommenden Triebwagen und wollte den Bahnübergang überqueren. Dabei kollidierte er mit der Front seines Autos mit der rechten Seite des Triebwagens.

Das Auto wurde nach der Kollision entlang der Bahngleise fast neun Meter mitgeschleift und kam anschließend zum Stillstand. Die Zugführerin leitete sofort eine Vollbremsung ein. Der Triebwagen kam 397 Meter nach der Zusammenstoßstelle zum Stillstand. Der Motorblock des Autos wurde bei dem Zusammenstoß herausgerissen und 100 Meter weiter geschleudert.

Der Autofahrer konnte sich selbst aus seinem PKW befreien und wurde nach Eintreffen der Rettung an der Unfallstelle erstversorgt. Er erlitt einen Bruch des Brustbeines und eine leichte Kopfverletzung und wurde von der Rettung in das Krankenhaus Braunau am Inn gebracht.

Zugführerin und Fahrgäste des Triebwagens wurden bei dem Unfall nicht verletzt. Die Zugführerin stand nach dem Unfall unter Schock und musste vom Kriseninterventionsteam (KIT) Braunau am Inn betreut werden.

Der Triebwagen verlor aufgrund des Zusammenstoßes 300 Liter Kühlwasser in welchem sich ein Anteil von 1/6 Frostschutz befand. Dies wurde auf einer Länge von 400 Meter den Bahngleisen entlang verteilt. Das Auto verlor ca. 50 Liter Diesel und 5 Liter Motoröl. Aus diesem Grund musste im gesamten Unfallbereich das Erdreich abgetragen werden, um ein Einsickern der Flüssigkeiten in das Grundwasser zu verhindern. Das verlorene Kühlwasser des Triebwagens stellt laut Sachverständigem der Landesregierung OÖ keine Umweltgefahr dar.

Der Triebwagen der ÖBB war nicht mehr fahrbereit und musste von einem anderen Triebwagen bis zum Bahnhof Braunau am Inn gezogen werden. 

Altötting