Mit einem persönlichen Aufruf lädt Schwandorfs Oberbürgermeister Helmut Hey die Bevölkerung zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung anlässlich des heutigen Jahrestags des Brandanschlags am „Habermeier-Haus" ein. Hier der Text des Stadtoberhaupts im Wortlaut:
SCHWANDORF Heute jährt sich der Brandanschlag auf das ehemalige „Habermeier-Haus“, bei dem am 17. Dezember 1988 eine dreiköpfige türkische Familie und ein 47jähriger Schwandorfer ihr Leben lassen mussten. Weil er Ausländer hasste, legte ein damals 19jähriger Rechtsextremist im Stadtzentrum Feuer – den Schwandorfern wird die schreckliche Brandnacht für immer in Erinnerung bleiben.
Das abscheuliche Verbrechen darf nicht vergessen werden – wir alle sind aufgerufen, Intoleranz und Gewalt abzulehnen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, in der Familie, am Arbeitsplatz, im Verein und in allen gesellschaftlichen Bereichen mit Entschlossenheit jeder Diffamierung und jedem Angriff auf Minderheiten entgegen zu treten und sich in jeder Situation für die Achtung der Menschenwürde einzusetzen. Durch lebendiges Vorbild gilt es, Zeichen zu setzen und sich gegen alle Formen von Gewalt zu stellen.
Wer mit nationalistischen und rassistischen Parolen versucht, ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger auszugrenzen; wer sich über Grenzen und Toleranz, Moral und sittliche Werte hinwegsetzt, kann und darf nicht mit stillschweigendem Einverständnis rechnen.
Der Stadtrat hat im Jahre 2009 den einstimmigen Beschluss gefasst, in einer jährlich wiederkehrenden kommunalen Gedenkstunde , die heute in der Mädchenrealschule St. Josef stattfindet, an die Opfer des Brandanschlages zu erinnern und ein Bekenntnis für eine offene Gesellschaft, Integration und die Grundwerte der Demokratie abzulegen. Zu dieser öffentlichen Gedenkstunde, die nach dem Unterrichtsende um 14 Uhr beginnt und in wesentlichen Teilen von den Schülerinnen mit gestaltet wird, lade ich die Bevölkerung unserer Stadt herzlich ein.
Schwandorf, 17. Dezember 2012
Helmut Hey Oberbürgermeister
Schwandorf
