Der Wunsch nach zeitgemäßen Räumlichkeiten für die Verwaltung bestand in Wiesenfelden schon seit Jahrzehnten, ebenso für die Neugestaltung der Dorfmitte. Am Sonntag war es nun so weit: Das neue Rathaus mit Bürgersaal und Jugendheim konnte eingeweiht werden.
WIESENFELDEN In der Vergangenheit war die Gemeindeverwaltung auf die beiden Gebäude Schulstraße 1 (Sitzungssaal, Registratur, Trauzimmer) und Schulstraße 3 (eigentliche Verwaltungsräume) aufgeteilt gewesen. Beide Gebäude befanden sich in einem sehr desolaten Zustand. Eine Sanierung des alten Baubestandes erschien unwirtschaftlich.
Mit Schreiben vom 25. März 2009 bewarb sich die Gemeinde um eine Förderung aus dem Konjunkturprogramm II. Am 4. Mai 2009 hat die Regierung von Niederbayern dann bestätigt, dass die energetische Sanierung des Gemeindeamtes in Form eines Ersatzneubaus bei der Auswahl berücksichtigt werden konnte. Ein kompakter Neubau versprach, neben Vorteilen im laufenden Betrieb, eine wesentliche Energieeinsparung. Der offizielle Bewilligungsbescheid mit einer Förderzusage in Höhe von 353.400 Euro erging am 28. Dezember 2009.
Baubeginn war dann am 9. März 2010, wobei zunächst das alte Gebäude Schulstraße 1 abgerissen und ein aufwändiger Grubenverbau mit Spundwänden vorgenommen werden musste. Nach nur sechzehnmonatiger Bauzeit konnte die Verwaltung bereits am 15. Juli 2011 die neuen Räumlichkeiten beziehen. Anschließend brach man das alte Verwaltungsgebäude ab, um Platz für die Außenanlagen zu schaffen.
Im Zuge der Dorferneuerung Wiesenfelden wird der erste Bauabschnitt zur Neugestaltung des Georgsplatzes bereits umgesetzt. Der Entwurf stammt von Landschaftsarchitekt Josef Garnhartner aus Deggendorf. Darüber hinaus hat sich das Amt für Ländliche Entwicklung Landau auch mit 80.000 Euro an den Kosten des Bürgersaals beteiligt. Der Bayerische Jugendring übernimmt im Rahmen einer Festbetragsfinanzierung 56.112 Euro am neuen Jugendheim. Zur Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur konnte die Regierung von Niederbayern für den Neubau der barrierefreien Tourist-Infostelle sowie der behindertengerechten Außentoilette noch eine Anteilsfinanzierung von 56.000 Euro zusagen.
Der neue Verwaltungsbau, ein zweigeschossiger Baukörper mit Satteldach, bildet nun den westlichen Abschluss des Georgsplatzes. Der multifunktional nutzbare Bürgersaal ist erdgeschossig vorgelagert, um die wichtigen Blickbeziehungen zur Kirche nicht zu verstellen. Der Neubau wurde behindertengerecht ausgebildet. Ebenso ist das im Untergeschoss untergebrachte neue Jugendheim über einen Aufzug auch für Rollstuhlfahrer problemlos zu erreichen. Die Beheizung erfolgt durch einen Anschluss an die bestehende Hackschnitzelheizung der Schule.
Mit dem neuen Bürgersaal stehen nun vielfältige Nutzungsmöglichkeiten offen. Neben den Sitzungen des Gemeinderates sind dort Veranstaltungen mit bis zu 90 Personen möglich. Auch für die VHS oder Kindergottesdienste kann er genutzt werden. Weiter stellt die Gemeinde nun den Vereinen im Untergeschoss einen Raum zur Verfügung, in welchem sie ihre Vereinsfahnen lagern.
Die Herstellungskosten des neuen Gebäudes lagen bei insgesamt knapp 2,2 Millionen Euro und damit genau im vorgegebenen Kostenrahmen. Am Bau waren ausschließlich in der Region ansässige Firmen beteiligt und alle Arbeiten wurden zur vollsten Zufriedenheit ausgeführt. Auch die Bauleitung und Fachprojektanten leisten beste Arbeit.
Straubing-Bogen
