50-Kilometer-Lauf
Neuer Spendenrekord für die Leukämiehilfe – Geld fließt in das Zentrum für Bewegung und Sport

14.09.2020 | Stand 20.07.2023, 22:55 Uhr
−Foto: n/a

„Ich kaufe alle Kilometer“, mit diesem Anruf im Organisationsbüro sorgte Dr. Claudia Mayer zuerst für Sprachlosigkeit und dann für ungebremste Freude. Die Regensburger Apothekerin fand die Idee, 52,5 Kilometer zugunsten der Leukämiehilfe Ostbayern e.V. von Straubing nach Regensburg zu laufen so gut, dass sie ein persönliches Zeichen setzte.

Regensburg/Straubing. Durch eine starke Gemeinschaftsleistung zahlreicher weiterer Unterstützer wurde jeder der Kilometer am Ende fast vier Mal zum Preis von je 100 Euro verkauft. Jetzt konnten 20.000 Euro an Prof. Dr. Reinhard Andreesen, Vorsitzender der Leukämiehilfe, übergeben werden. Das Geld fließt in den Bau des geplanten Sport- und Bewegungszentrums für Krebskranke neben dem Patientenhaus am Universitätsklinikum Regensburg.

Dabei hatte es für die gemeinsam mit dem Armin-Wolf-Laufteam 2019 als Verbindungslauf vom Gäudbodenfest zur Regensburger Dult ins Leben gerufene Aktion in diesem Jahr gar nicht gut ausgesehen, nachdem beide Volksfeste abgesagt worden waren. „Wir laufen trotzdem“, stand die Entscheidung nach einem kurzen Telefonat mit Armin Wolf, Laufteamleiter und Botschafter der Leukämiehilfe. Dank Streckenchef Rudi Obermeier wurde kurzerhand der Startpunkt vom Straubinger Hagen auf den Stadtplatz verlegt und als Endpunkt das Patientenhaus und nicht der Dultplatz definiert. Exakt 52,5 Kilometer standen „auf der Uhr“ und wollten nun versponsert werden.

Insgesamt 17 Unternehmen und zahlreiche Einzelspender spendeten rund um das Laufereignis insgesamt 18.742 Euro, stellten Fahrzeuge zur Verfügung, übernahmen Verpflegungsstationen zur Unterstützung des Organisationsteams und sorgten dafür, dass die Läuferinnen und Läufer auf der Strecke und bei der abschließenden kleinen Feier nach der Ankunft mit Verpflegung und schließlich mit Hendl, Brezen und Bier versorgt wurden. Für ein klein wenig Volksfest-Gefühl sorgte am Ende des Lauftages das „Original Oberpfalz-Duo“. Für eine positive Überraschung sorgte kurz vor der Spendenübergabe die „Lappersdorfer Benefiztour“. Sie rundete die eingegangenen 18.742 Euro kurzerhand auf 20.000 Euro auf.

Voll des Lobes für die Organisation zeigten sich die Sportler aus dem Armin-Wolf-Laufteam: Mit Ultraläufer Manfred „Mane“ Seebauer legten weitere zehn Sportlerinnen und Sportler die gesamte Strecke zurück. Der letzte Kilometer wurde vom „Future Team“, also dem Nachwuchs der von Armin gegründeten Lauf-Initiative, begleitet. Wissenschaftsminister Bernd Sibler, ebenfalls Botschafter der Leukämiehilfe und versierter Läufer, hatte die erste Etappe der Benefiztour von Straubing nach Aholfing absolviert und sich in die Spenderliste eingetragen.

Das erzielte Gesamtergebnis läuft in den Bau des geplanten Sport- und Bewegungszentrums für Krebskranke – kurz „Leo Sport“ – ein. Mit einem Investitionsvolumen von 2,65 Millionen Euro entsteht südlich des Patientenhauses in direkter Verbindung ein neues Gebäude, das zwei größere Bewegungsräume sowie eine kleine Halle für Gerätetraining beherbergen wird. Das Projekt „Leo Sport“ ist die konsequente Fortführung des gemeinsam mit der Physiotherapie des Universitätsklinikums ins Leben gerufene Programm „Fit for cure“. Klinische Studien haben erwiesen, dass sich therapiebegleitender Sport positiv auf die Gesundung der Patientinnen und Patienten auswirkt und das Risiko der Wiedererkrankung mindert.

Einen besonders positiven Anstrich hatten dem Lauf die Mandatsträger aus Straubing und Regensburg gegeben: Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr schickte am 4. August die Entourage auf die Strecke. An der Landkreis- und Bezirksgrenze in Irling standen Josef Laumer, Landrat des Landkreises Straubing-Bogen, und die Regensburger Landrätin Tanja Schweiger. Am Ziel erwartete Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Oberbürgermeisterin von Regensburg, die Läuferinnen und Läufer sowie das Begleitteam. Zur Spendenübergabe reiste Barbara Unger, die stellvertretende Landrätin von Straubing-Bogen an. Als einhelliges Fazit der gelungenen Aktion wurde für 2021 bereits die Wiederholung beschlossen.

Straubing-Bogen