Bildung
Neubau der Grundschule der Regensburger Domspatzen wurde eingeweiht

07.07.2017 | Stand 02.08.2023, 0:24 Uhr
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Am Dienstag, 8. Oktober, konnte Bischof Rudolf Voderholzer, Protektor der Stiftung Regensburger Domspatzen, die neue Grundschule der Regensburger Domspatzen an der Reichsstraße in Regensburg segnen.

REGENSBURG Mit großer Freude begrüßte Domkapellmeister Roland Büchner am Nachmittag eine große Zahl von Ehrengästen sowie alle 89 Schüler der Grundschule mit ihren Lehrerinnen, Erzieherinnen, Chorleitern und weiteren Angestellten sowie die Elternvertreter. Zuvor hatten die Buben die Gäste mit dem Lied "Grias di und Servus und habe di Ehr" willkommen geheißen. Domkapellmeister Roland Büchner betonte, dass mit diesem Neubau eine wichtige Maßnahme erfolgt sei, welche die Zukunft der weltweit einmaligen Institution der Regensburger Domspatzen sichere.

Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Dompropst Prälat Dr. Wilhelm Gegenfurtner hob in seinem Grußwort hervor, dass das Bistum Regensburg mit dieser Investition die Absicht unterstreiche, ein traditionelles und ganzheitliches Bildungsangebot in den Rahmen einer zweckmäßigen und zeitgerechten Architektur zu stellen. Insofern sei die Grundschule der erste Schritt einer umfassenden baulichen Weiterentwicklung der ganzen Institution, die selbstverständlich auch das Domspatzengymnasium sowie das angeschlossene Internat mit einbeziehen wird. Die Grundschule bilde ein alternatives, interessantes Angebot in der Schullandschaft einer pluralen Gesellschaft, deren pädagogisches Konzept und religiöses Profil in der individuellen Förderung und im vernetzten Unterricht besteht und als Prinzip erzieherischen Bemühens den Schulalltag prägt und bestimmt.

Die Regierungspräsidentin der Oberpfalz, Brigitta Brunner, gratulierte zu dem vielseitig gestalteten, hellen und freundlichen Haus, das eine positive Arbeits-Atmosphäre schaffe. Der Freistaat Bayern konnte auf der Basis des neuen Schulbildungsfinanzierungsgesetzes mit einem hohen Betrag die Grundschule fördern.

Auch der Regensburger Oberbürgermeister Hans Schaidinger stellte fest, dass mit der neuen Grundschule die Schullandschaft Regensburgs erheblich bereichert werde. Dies sei auch ein wichtiger Baustein im Konzept der Nachwuchsförderung und Bestandssicherung des Domchores. In Form einer Nutzungserlaubnis konnte die Stadt Regensburg dieses für die Regensburger Domspatzen zukunftsweisende Vorhaben kräftig unterstützen, da eine rund 2500 Quadratmeter große direkt angrenzende städtische Grün- und Freifläche zur Nutzung als schulische Freisportfläche für die Domspatzenschulen zur Verfügung gestellt wurden, da der eigene Schulgrund dafür nicht ausgereicht hätte. OB Schaidinger betonte, dass die Domspatzen als „singende Botschafter“ ganz wesentlich zum Image der Weltkulturerbestadt beitragen. Insofern war ihm die Unterstützung der Domspatzen bei diesem Vorhaben eine Herzensangelegenheit.

Bischof Rudolf Voderholzer betonte, die Domspatzen seien singende Evangelisten und Kulturbotschafter in einem. Zweifellos spielen sie in der Champions League spirituell und künstlerisch ganz weit vorne mit. Das außergewöhnliche Bildungsangebot wird von den Eltern und Jugendlichen geschätzt, gerade auch angesichts des hohen Anspruchs und den Herausforderungen und damit verbunden auch den Anforderungen an Leistungs- und Opferbereitschaft. Man wolle, dass die Domspatzen auch in Zukunft die Domliturgie mitgestalten und ihren hervorragenden Ruf in der ganzen Welt behalten. Dazu sei es notwendig, die Gebäude den gegenwärtigen Anforderungen gemäß zu modernisieren. Es gilt Schritt zu halten, damit man auch denen, die sich für die Domspatzen entscheiden, dieselben hohen Standards bieten könne. Ein erster großer Schritt im Zusammenhang der Aktualisierung, Erneuerung und Modernisierung sei mit dem Neubau der Grundschule getan.

Anschließend segnete der Bischof die Grundschule und ging durch verschiedene Räumlichkeiten. Architekt Joachim Peithner erläuterte sein Konzept bei Planung und Bau der Grundschule und betonte, dass man unbedingt eine sehr offene Schule schaffen wollte mit lichtdurchfluteten Gängen und dem Blick nach draußen. Das Schulgebäude halte nicht nur das Leben aus, sondern es erwarte im Gegenteil das Leben. Vielleicht sei es mit „robuster Schönheit“ gut umschrieben und nun sei es an den Schülern und Lehrerinnen und Erzieherinnen, daraus etwas zu machen. Anschließend übergab Architekt Joachim Peithner den "goldenen Schulschlüssel" symbolisch an die Schulleiterin Rektorin i.K. Petra Stadtherr.

Diese bedankte sich für das große Vertrauen, das in sie seit zwei Jahren gesetzt wurde und die Möglichkeit, das Schulkonzept zu entwickeln. Ein besonderes Symbol sei es für sie, wenn sich Spatzen gerne auf einem Baum niederlassen, denn Wurzeln und Flügel wolle sie den Schülern vermitteln. Gemeinsam mit ihren Schülern der dritten Klasse dankte sie allen für die schöne neue Schule. Mit "Als wir jüngst in Regensburg waren" sagten auch die kleinen Spatzen der ersten bis zur vierten Klassen ein musikalisches "Dankeschön" an die zahlreichen Gäste, die sich dann noch bei der Festbrotzeit stärken durften und die Möglichkeit nutzten, das neue Schulgebäude zu besichtigen.

Die neue Grundschule der Regensburger Domspatzen ist an der Reichsstraße 24 beheimatet und baulich mit Musikgymnasium und Internat der Domspatzen verbunden. Die Grundschule ist zweizügig für die Klassen ein bis vier. Angelegt. Gegenwärtig besuchen 89 Buben den Unterricht in zwei erste Klassen und je einer zweiten, dritten und vierten Klasse. Die Gesamtkosten des Neubaus, welche von der Diözese Regensburg getragen werden, belaufen sich auf 13 Millionen Euro, wovon der Freistaat Bayern im Rahmen des Schulbildungsfinanzierungsgesetzes einen Zuschuss in Höhe von rund fünf Millionen Euro gewährt.

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