Nach dem Rücktritt der Vorsitzenden Gesine Lötzsch wächst in der Linken die Wut über das Schweigen von Oskar Lafontaine. Der saarländische Fraktionschef will erst nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 13. Mai erklären, ob er im Juni wieder für den Vorsitz der Linken kandidieren wird.
DEUTSCHLAND _25 WELT Die Vize-Vorsitzende Katja Kipping kritisierte das in einer Telefonkonferenz der linken Landeschefs als falsche Strategie. Im Hinblick auf die Wahlkämpfe müsse zügig geklärt werden, mit wem die Partei in die Zukunft gehen wolle. Auch der Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern, Steffen Bockhahn, hält die Abhängigkeit von Lafontaines Entscheidung für fatal: "Eine Partei muss dafür sorgen, dass sie eigenständig agiert und nicht darauf wartet, was einer sagt." Bockhahn wendet sich gegen eine Rückkehr Lafontaines: "Wir brauchen keinen Erlöser." Die Linke solle "jetzt schon an übermorgen denken" und sich "auf etwas jüngere Leute konzentrieren". Matthias Höhn, Landeschef in Sachsen-Anhalt, fordert ein Ende des "Wettrennens um den spaßigsten Personalvorschlag". Eine solide Vorbereitung des Bundesparteitags Anfang Juni in Göttingen sehe anders aus.
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