Gastro
Nach Aus für Uni-Pizzeria: Jetzt sind‘s plötzlich zwei!

10.07.2017 | Stand 13.09.2023, 3:10 Uhr
−Foto: n/a

Nach 40 Jahren steht ein Wechsel bevor – der traditionelle Uni-Italiener hat den Zuschlag nicht mehr bekommen. Doch neben dem neuen Betreiber wird es nun einen zweiten Italiener geben das Studentenwerk kocht bald selber auf!

REGENSBURG 40 Jahre lang führte die Familie von Davide D‘Antoni die Uni-Pizzeria, am 8. Mai 1975 eröffnete man. Generationen von Studenten und Professoren verbrachten hier so manche Freistunde, plauderten über dies und das, Konzertgäste aus dem Audimax stärkten sich vor der Musik mit einer Pizza. Bis im Juli 2015 das Ende kam – die Familie d‘Antoni erhielt den Zuschlag nicht mehr (das Wochenblatt berichtete als erstes Medium darüber).

Schnell wurde klar, dass die Alternative durchaus eine gute ist: Das Papageno in der Keplerstraße hat nicht nur mit dem Weinstadel eine unglaublich schöne Location, sondern die Betreiber haben hier ein Kleinod italienischer Kochkunst etabliert. Derzeit wird eifrig gewerkelt und umgebaut, Anfang 2017 soll in der Unipizzeria eröffnet werden. Und auch Davide d‘Antoni ist dem Vernehmen nach super zufrieden mit seinem neuen Standort: Im ehemaligen Vitus hat man die Zelte aufgeschlagen. Auch hier ist die Uni der Vermieter. Kurios ist es dennoch, was sich gerade auf dem Campus abspielt. Denn wie das Wochenblatt erfuhr, soll es bald einen neuen Italiener geben – einen zweiten, neben den Papageno-Machern! Doch wer steckt hinter der plötzlichen kulinarischen Vermehrung auf dem Campus? Verblüffende Antwort: Das Studentenwerk selbst!

Bald 150 Sitzplätze mit Bedienung in der Cafete Seit 1977 sind die Studentenwerke dafür verantwortlich, die „soziale und gesundheitliche Betreuung der Studierenden“ zu übernehmen. Wirtschaftliche Zwecke dürfen sie dabei nicht verfolgen.

An der Entscheidung, die bisherige Uni-Pizzeria neu zu vergeben, war man aber dennoch beteiligt. Geschäftsführerin Gerlinde Frammelsberger betont, dass „das Studentenwerk zu keinem Zeitpunkt den Plan, ein Café zu betreiben mit Gewinnerzielungsabsicht“ verfolgte. Denn das dürfen Studentenwerke gar nicht. Seit ein paar Wochen sucht man dennoch nach Personal. Direkt neben der Mensa sollen 150 Sitzplätze der Cafeteria umgebaut werden – und zwar für einen Bestellservice am Tisch, nicht mehr für Selbstbedienung. Gerlinde Frammelsberger vom Studentenwerk: „Es gibt italienische Gerichte, die teils in der Mensa mit produziert werden, aber auch frisch gekocht werden und es wird einen neuen Pizzaofen geben. Mit den frisch gefertigten Pizzas möchten wir die Qualität des Angebots in der Cafeteria dauerhaft verbessern und erweitern.“

Das neue Angebot mit Bedienung am Tisch soll von Montag bis Freitag von 11 Uhr bis 21 Uhr verfügbar sein.

Doch was unterscheidet dann den Italiener des Studentenwerks vom Italiener des Papageno-Teams?

Papageno-Macherin Steffi Thiele hat noch nichts von den Plänen des Studentenwerks gehört, erfährt durch unsere Zeitung davon. „Konkurrenz belebt den Markt“, sagt sie unserer Zeitung.

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