EVL steht nach happiger Heimniederlage kurz vorm Playoff-Aus
Nach 3:7-Klatsche gibt's nur wenig Hoffnung

08.07.2017 | Stand 12.10.2023, 10:40 Uhr
−Foto: Foto: Georg Gerleigner

Was war das denn bitteschön? Im so wichtigen vierten Playoff-Spiel gegen Ravensburg gingen die Landshuter am Dienstagabend sang- und klanglos mit 3:7 unter. Schon am Freitag in Ravensburg droht jetzt das Playoff- und Saisonaus.

LANDSHUT Einen Auftritt zum Vergessen bot der EVL den 2.442 Zuschauern am Dienstagabend. Spieler meilenweit von einer erhofften Playoff-Form entfernt, haarsträubende Fehler fast im Minutentakt und Gegentore zum Haare raufen - Spiel vier der Playoff-Serie gegen die Towerstars war keine leichte Kost für die treuen Landshuter Fans. Sollten sich Kapitän Mike Smazal und Co. am Freitag in Ravensburg nicht komplett anders präsentieren, wird es definitiv kein sechstes Spiel am Sonntag (Spielbeginn um 17 Uhr) in Landshut geben.

Schon der Start war zum Wegschauen und hatte Slapstick-Charakter: Goalie Brian Stewart wollte eine verunglückte Scheibe neben dem Tor holen, übersah diese jedoch und Towerstars-Goldhelm Justin Kelly (4. Minute) hatte keine Mühe, den Puck ins leere Tor zu schieben. Hoffnung keimte auf, als Lukas Vantuch eine 5:3-Überzahl zum Ausgleich nutzte (14.). Aber nur 80 Sekunden später servierte EVL-Verteidiger Josh Godfrey mit einem Stockfehler den Gästen die Scheibe fahrlässig: Den Konter über Marko Friedrich versenkte Daniel Menge (15.). Einen weiteren Konter - Stephan Vogt kam von der Strafbank zurück - vollendete Ravensburgs Christopher Oravec (20.) zur 1:3-Pausenführung.

Wer gehofft hatte, dass es im Mittelabschnitt besser werden würde, hätte lieber am Getränkestand bleiben sollen: Diesmal bediente Menge seinen Nebenmann Friedrich: 1:4 (26.). Erst als die Fans den blutleeren Auftritt mit "Wir wollen euch kämpfen sehen"-Rufen quittierten, ging kurzzeitig ein Ruck durch den EVL - und Billy Trew traf zum 2:4 (33.). Allerdings hatte Daniel Menge am Dienstag sein Visier genau eingestellt und erhöhte in der 35. Minute auf 2:5. Ein weiterer Abstauber von Lukas Vantuch (38.) verhinderte wenigstens die frühzeitige Hoffnungslosigkeit.

Diese trat dann alsbald im Schlussdrittel ein: Daniel Menge mit seinem dritten Tagestreffer (44.) und Dustin Cameron (55.) erhöhten ohne allzu große Gegenwehr auf 3:7 und die Messe war längst gelesen. Die Towerstars waren dem EVL in allen Belangen überlegen. Im Kopf und körperlich wirkten die Oberschwaben immer einen Schritt voraus. Jede der drei Ravensburger Sturmreihen versprühte zudem wirkliche Torgefahr. Beim EVL erreichte kaum ein Spieler annähernd Playoff-Form - bitter am Höhepunkt der Saison. Darüber hinaus hatten die Gäste mit Back-up Matthias Nemec den deutlich stärkeren und souveräneren Goalie zwischen ihren Pfosten. Und ein starker Keeper ist in den Playoffs eigentlich Grundvoraussetzung.

Towerstars-Coach Petri Kujala war sehr zufrieden, "wie meine Jungs gearbeitet haben. Unser gutes Penaltykilling am Anfang des Spiels hat uns gerettet. Es steht jetzt 3:1 und unser vierter Sieg wird hart."

Dem Landshuter Trainer Andi Brockmann war die Enttäuschung nach dem Spiel anzusehen: "Wir hatten uns so viel vorgenommen. Doch nach dem kuriosen ersten Gegentor haben wir die Geduld verloren und unseren Plan verlassen. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht und Ravensburg hat jeden Fehler ausgenutzt. Es gibt jetzt viele, die uns aufgeben. Aber wir haben uns noch nicht aufgegeben. Wir werden mit aller Macht probieren, dass wir uns am Sonntag hier in Landshut wiedersehen."

Das Playoff-Viertelfinale im Überblick:

Landshut - Ravensburg 3:7          (Ravensburg führt in der Serie 3:1)

Dresden - Rosenheim 2:5            (Rosenheim führt in der Serie 3:1)

Lausitzer Füchse - Bremerhaven 0:4       (Bremerhaven führt in der Serie 3:1)

Riessersee - Bietigheim 0:3         (Bietigheim führt in der Serie 3:1)

Landshut