Den Schmerz vergessen
Musiktherapie in der Palliativstation sorgt für Wohlbefinden und Ablenkung

20.11.2017 | Stand 31.07.2023, 11:25 Uhr
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Mit Musik geht alles ein bisschen leichter. Diese Aussage hat sich schon oft im Alltag bewährt und kommt nun auch in der Palliativstation im Sana Krankenhaus Bad Kötzting zur Geltung. Seit September sorgt dort jeden Mittwoch eine studierte Musiktherapeutin für positive Schwingungen bei den unheilbar kranken Patienten.

BAD KÖTZTING/LANDKREIS CHAM „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“, das wusste schon der Schriftsteller Victor Hugo. Und auch die studierte Musiktherapeutin Ulla Goerge ist sich der Wirkung der Musik bewusst und weiß diese in Bereichen und Situationen, die von Ängsten, Schmerzen und Trauer erfüllt sind, gezielt einzusetzen. „Musik ist für jeden etwas. Da gibt es keine Ausschlusskriterien“, erklärt die Reichenbacherin, die allen Patienten und auch Angehörigen die Musiktherapie anbietet. Lehnt ein Patient ihren Besuch ab oder zeigt dies durch Gesten und die Körpersprache, so zieht sich die Therapeutin zurück. „Für mich ist das völlig in Ordnung, schließlich steht das Befinden des Pateinten im Vordergrund“, weiß Goerge.

Die meisten Patienten der Palliativstation begrüßen den Besuch der Musiktherapeutin, die in der Regel jeden Mittwoch ab 10 Uhr im Haus ist. Im anfänglichen Gespräch wird dann meist schnell klar, in welcher Form Musik helfen kann. „Die einen wollen mitmachen, die anderen hören einfach nur zu“, erklärt die 46-Jährige, die weiter erläutert, dass die Musiktherapie vor allem auf Schwingungen setzt. Mit der Trommel, Körpermonochord, Flöte, Traumleier oder Kantele – ein finnisches Instrument – können Klänge und Schwingungen erzeugt werden, die für Entspannung und Wohlempfinden sorgen.

Dies sind ebenso Ziele der Musiktherapie wie auch ganz einfach die Ablenkung. „Die Patienten sollen wenigstens für kurze Zeit ihre Schmerzen vergessen und in der Musik verharren. Jeder Mensch hat eine musikalische Biographie“, weiß Goerge. Wie lange eine Therapieeinheit dauert, entscheidet sie individuell, da der Bedarf jedes Patienten sehr unterschiedlich ist. Unterstützung erfährt sie dabei, wenn nötig, von der Pflege, mit der die Zusammenarbeit stets hervorragend funktioniert. Die Kosten für die Musiktherapie werden vom Förderverein Palliativstation im Landkreis Cham e. V. getragen.

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