Politik
Moschee genehmigt – SPD-Fraktion in Regensburg wird Opfer einer Spam-Welle

05.02.2018 | Stand 13.09.2023, 7:07 Uhr
−Foto: Foto: Architekturbüro Yilbirt

Der Bau einer neuen Moschee in der Maxhütterstraße in Regensburgs Stadtosten erhitzt die Gemüter. Jetzt meldet sich ein SPD-Stadtrat zu Wort – die Fraktion sei mit 11.000 Mails am Wochenende blockiert worden.

REGENSBURG Die Debatte um einen Neubau der DiTiB-Moschee in der Maxhütterstraße im Regensburger Stadtosten hat offenbar am Wochenende einen „Spamer“ auf den Plan gerufen. Der Regensburger SPD-Stadtrat Tobias Hammerl schrieb auf seiner Facebook-Seite:

„11.000 anonyme Emails seit Freitag, alle mit dem gleichen Inhalt. Die SPD-Stadtratsfraktion wurde zum Ziel einer Spam-Welle. Und der Grund? Der Bau der Moschee. Recht? Gesetz? Alles wurscht, wenn’s Ergebnis nicht ins Weltbild der Ewiggestrigen passt.“

Auf Nachfrage einiger Diskutanten auf Facebook, was genau vorgefallen sei, konkretisiert der Stadtrat: „Der Schreiber fordert die StadträtInnen auf, den Bau nicht zu genehmigen - offensichtlich in völliger Unkenntnis der Rechtslage. Wer sich in Deutschland an die einschlägigen Bestimmungen hält, hat ein RECHT zu bauen.“

Die neue Moschee soll die bisher vorhandene Moschee in der Lindnergasse ersetzen. Streitpunkt ist zum einen, dass der Trägerverein DiTiB der staatliche Religionsverein des türkischen Staates ist. Die Imame werden in der Türkei ausgebildet. Doch der frühere Vorsitzende der DiTiB in Regensburg versicherte gegenüber dem Wochenblatt, dass es keinerlei politische Betätigung in der Moschee gebe – und diese auch in der neuen Moschee nicht geduldet werde.

Zweiter Streitpunkt ist ein Minarett, das gebaut werden soll. Von diesem aus soll allerdings kein Muezzin zum Gebet rufen. Es ist mit 21 Metern auch nur ein Fünftel so groß wie die Türme des Regensburger Doms. Dennoch scheint das Minarett als Zeichen des Islams auch bei konservativen Politikern auf wenig Gegenliebe zu stoßen. So hat sich die Regensburger CSU vergangene Woche gegen den Neubaus ausgesprochen. Zwar habe man grundsätzlich ein Recht, dort eine Moschee zu bauen, man hätte sich aber mehr öffentliche Beteiligung gewünscht, heißt es von CSU-Stadträten. Zudem hält die CSU eine weitere Moschee im Stadtosten für einen schlechten Standort.

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