Betrüger treiben derzeit in Landshut ihr Unwesen
Mit „Verletzungs-Trick" 8.000 Euro erbeutet!

06.07.2017 | Stand 12.10.2023, 10:57 Uhr
−Foto: n/a

Am Donnerstag hatten Betrüger zweimal mit dem sogenannten „Verletzungs-Trick" Erfolg und brachten Frauen um größere Bargeldsummen. In beiden Fällen gab ein Unbekannter vor, der „Sohn" zu sein und bei einem Unfall verletzt worden zu sein.

LANDSHUT Im ersten Fall meldete sich am Donnerstagnachmittag ein Unbekannter bei einer 64-jährigen, russisch-stämmigen Frau und gab an, ihr Sohn zu sein, der bei einem Sturz eine Verletzung erlitten habe. Bei dem Unfall sei auch ein Mädchen schwer verletzt worden und für eine anstehende Operation sowie einen Rechtsanwalt würden Kosten in Höhe von 19.000 Euro entstehen.

Die Frau bot dem „Sohn" fast 3.000 Euro an, die sie kurzfristig besorgen könne. Das Geld wurde vor ihrer Wohnanlage an einen Unbekannten übergeben, der sich damit im Anschluss fluchtartig entfernte. Der Täter hatte den Empfang des Geldes sogar noch schriftlich quittiert.

Im zweiten Fall – etwa eineinhalb Stunden später – meldete sich der vermutlich gleiche Mann bei einer anderen, 63-jährigen ebenfalls russischstämmigen Frau. Hier gab der Unbekannte an, ebenfalls gestürzt zu sein und sich ein paar Zähne ausgeschlagen zu haben. Bei seinem Fall habe er noch ein Mädchen mitgerissen, das dabei eine schwere Kopfverletzung erlitt und deshalb im Krankenhaus liege.

Hierfür müsse jetzt die Operation bezahlt werden, zudem sei auch ein Anwalt eingeschaltet. Die Frau bot ihrem „Sohn" 5.000 Euro zur Übergabe an, die sie in der Wohnung habe. Wenig später erschien ein Unbekannter bei der Frau und holte das Geld ab, um es ihrem Sohn zu übergeben. Erst später konnte die Frau ihren „echten Sohn" erreichen und musste erfahren, dass sie betrogen worden war.

In beiden Fällen ermittelt nun die Kriminalpolizei Landshut. Eine Geschädigte konnte eine Beschreibung von dem Mann abgeben: circa 30 Jahre, etwa 190 cm groß, kräftige Figur, sprach russisch, war mit einem Sportanzug bekleidet. Hinweise zu dem Täter nimmt die Kripo Landshut unter der Rufnummer 0871/9252-0 entgegen.

Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt in diesem Zusammenhang vor einem weiteren Auftreten des oder der Täter. Es ist eine bereits bekannte Masche, durch Anrufe und Vortäuschen einer Notlage insbesondere ältere Menschen zur Herausgabe von Bargeld zu bringen. Grundsätzlich sollten solche Mitteilungen immer sensibel hinterfragt werden, bevor irgendwelche finanziellen Transaktionen durchgeführt werden, Kinder sollten dazu auch mit ihren Eltern sprechen.

Bei den beschriebenen Mitteilungen sollten immer auch Rückrufe bei den betroffenen Angehörigen erfolgen, um den Wahrheitsgehalt zu bestätigen. Wenn Unglücksfälle vorliegen, kann auch ein Rückruf bei der jeweils zuständigen Polizeidienststelle Aufklärung bringen. Viele weitere Tipps rund um mögliche Betrugsvarianten finden sich auch unter www.polizeiberatung.de

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