LBV-Aktionen
Mit Hightech durch die Nacht

13.09.2017 | Stand 04.08.2023, 5:51 Uhr
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Am 26. und 27. August steigt wieder die "Batnight".

BAYERN Sie sind die wahren Herrscher der Nacht. Handflügler, so ihre Übersetzung aus dem Lateinischen, besser bekannt als Fledermäuse. Bereits zum 21. Mal lädt der LBV im Rahmen der europäischen Batnight am 26. und 27. August 2017 dazu ein, die Welt der Fledermäuse hautnah kennenzulernen. Bei vielfältigen Aktionen können die atemberaubenden, aber bedrohten Flugakrobaten mit allen Sinnen erfahren werden. Der Schutz der Tiere steht hierbei besonders im Vordergrund. In ganz Bayern bietet der LBV insgesamt 24 unterschiedliche Veranstaltungen an. Ob nächtliche Exkursionen mit dem Bat-Detektor, Fledermaus-Infostände oder Feste mit Bastelaktionen und Spielen – das Programm ist bunt.

Hufeisennase, Mausohr, Abendsegler, Braunes oder Graues Langohr – Fledermäuse haben nicht nur sonderbare Namen, sie sind ebenso faszinierende Lebewesen. Sie sehen mit ihren Ohren, fliegen mit ihren Händen und rasen mit bis zu 880 Herzschlägen pro Minute durch die Dunkelheit. Wer Fledermäuse in der Dämmerung entdecken will, muss aber sehr aufmerksam sein. „Einfacher geht es auf den geführten Fledermauswanderungen, bei denen Interessierte die Tiere mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren aufspüren können“, so LBV-Biologin Anne Schneider. Dabei macht der sogenannte „Bat-Detektor“ die ultrahochfrequenten Rufe der Tiere hörbar.

Im Rahmen der 21. europäischen Fledermausnacht werden in mittlerweile über 35 Ländern Veranstaltungen zu Fledermäusen angeboten. Bayernweit ermöglicht der LBV bis in den September hinein bei insgesamt 24 Veranstaltungen spannende Einblicke in das Leben der Flattertiere. Dabei können große und kleine Naturfreunde die Welt der fliegenden Kobolde für sich entdecken und diese mit ein bisschen Glück sogar bei ihrer Jagd nach Insekten beobachten. Neben Vorträgen sorgen Fledermausspiele und Bastel- und Schminkaktionen dafür, dass die Veranstaltungen zu einem Erlebnis für die ganze Familie werden. In Bayern gibt es insgesamt 23 Fledermausarten, von denen alle als gefährdet gelten. Im LBV-Fledermaushaus in Hohenburg (Oberpfalz) gibt es sogar die deutschlandweit einzige Wochenstube der Großen Hufeisennasen. Mit der Batnight macht der LBV auf die Bedrohung der außergewöhnlichen Tiere aufmerksam. „Hauptursache für die Gefährdung der heimischen Fledermausarten ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Alte Baumbestände, die in ihren Höhlen und Ritzen vielfältigen Unterschlupf gewähren, verschwinden zunehmend“, sagt Schneider. Ritzen, Fugen und Spalten, die durch die Modernisierung von Fassaden und Dächern verloren gehen, sollten durch frühzeitig geplante Ersatzmaßnahmen an gleicher Stelle ersetzt werden. So sieht es auch das Bundesnaturschutzgesetz vor. Zudem reduziert der Einsatz von Pestiziden Insekten als Nahrungsmittel für Fledermäuse oder vergiftet die Tiere über die Nahrungskette selbst. 

Deggendorf