Zwei Chiemgauer erobern mit pfiffigen Ideen die Spitzenhotellerie
Mit exklusiver Teemanufaktur auf Erfolgskurs

05.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:55 Uhr
Axel Effner

Abwarten und Tee trinken: Für die beiden hemdsärmligen Chiemgauer Bernhard Koller und Armin Wagner war das keine Option. Die beiden Tee-Enthusiasten ließen sich von ihrer gemeinsamen Vorliebe für das erfrischende Heißgetränk zu einer Geschäftsidee inspirieren, die inzwischen in ganz Deutschland, Österreich, in Südtirol und der Schweiz gefragt ist.

TRAUNSTEIN/CHIEMGAU Ihre  Genuss-Teespezialitäten in hochwertiger Bioqualität verkaufen sie in der gehobenen Spitzenhotellerie, in Apotheken und wenigen ausgewählten Biofachgeschäften und Cafés.  Ein Glücksfall für das 2008 gegründete Unternehmen „Bioteaque” war dabei die Kooperation mit der Schweizer Sidroga AG, die Apotheken im deutschsprachigen Raum mit Arzneitees und Gesundheitsmitteln versorgt.

In ihrem Geschäftssitz mit Lagerverkauf in der Traunsteiner Walzmühle, einem stilvoll ausgebauten Loft, erklären Koller und Wagner, wie man sich zwischen globalen Teegiganten und einer inflationären Markenvielfalt erfolgreich behaupten kann. Es ist wohl die Kombination von Heimatverbundenheit, Individualität, Pfiffigkeit, hohem Qualitätsbewusstsein und der nötigen Prise Frechheit, die die Kunden überzeugt hat.

„Wir hatten schon in unseren vorherigen Tätigkeiten viel in Vier- und Fünf-Sterne-Hotels zu tun”, sagt Bernhard Koller. „Die dort angebotenen Tee-Qualitäten haben uns allerdings nie ganz überzeugt. Wir hatten den Impuls, dass in der anspruchsvollen Hotellerie auch Bedarf an exklusiven, hochwertigen und sehr schmackhaften Bio-Tees besteht.”

Mit exklusiven, aus altem Holz geschreinerten Teestationen zogen die beiden anfangs in einer Ochsentour von Hotel zu Hotel. Begleitet von einer pfiffigen Werbekampagne, in der alpenländische Tradition mit originellen Teenamen wie „wuida Wasti” (Rooibos Erdbeer-Pfeffer),  „freche Vroni” (Brennessel-Mango) oder „liabe Lisi” (weißer Tee Mandarine) kombiniert wurden, wuchsen Bekanntheitsgrad und Nachfrage. Inzwischen finden sich die Teestationen mit Erlebnischarakter aus dem Hause Bioteaque in den Zimmern, am Frühstücksbuffett und in den SPA-Abteilungen führender Hotels. Dazu gehören die Spitze Tiroler Traditionshäuser wie der Stanglwirt in Going und das Hotel Klosterbräu in Seefeld.

Spitzengastronome sind überzeugt von der Chiemgauer Teemanufaktur

Maria Hauser, Juniorchefin des Biohotels Stanglwirt, schwärmt: „Die Sortenvielfalt, die außergewöhnlichen Mischungen und nicht zuletzt die Präsentation der Tees von Bioteaque haben uns überzeugt.” Laura Seyrling vom Hotel Klosterbräu ergänzt: „Der Genuss von Tee wird von vielen Menschen als eine willkommene Zeitinsel in der Hektik des Alltags wahrgenommen.”

Was ist nun das Geheimnis der Tees aus dem Hause Bioteaque? Armin Wagner erklärt dazu, dass bereits beim Einkauf der Rohware auf beste Bio-Qualität und sehr hochwertige Aroma-Zusätze geachtet wird. „Die Teesorten haben schließlich je nach Zusammensetzung von Teesorte, Kräutern und Blüten einen deutlichen Einfluß auf unseren Körper und die Gesundheit.”

Wie Bernhard Koller hinzufügt, habe man im Rahmen der Zusammenarbeit mit Sidroga seit 2010 die strengen Auflagen für die Teemischungen und -füllungen auf das gesamte Sortiment übertragen. „Das zeigt sich am deutlichsten in den ständigen Qualitätskontrollen und Laboruntersuchungen, die während des gesamten Prozesses genommen werden.” Abgefüllt und verpackt werden die Tees unter anderem bei der  Chiemgau Lebenshilfe in Traunstein. Die Tagesproduktion liegt bei 3.000 bis 5.000 Packungen.

Mit „lustigem Lenz” und ”frecher Vroni” die Herzen und Sinne erobert

Dass Tee viel mit Genuß, Lebensfreude und Sinnlichkeit zu tun hat, wird bei einem Blick ins Lager von Bioteaque mit seinen annähernd 100 Sorten deutlich. Neben den bunten Blüten, Früchten und Kräutern  verströmen die Teepersönlichkeiten - ob „lustiga Lenz”, „gfeida Maxi”, „verdramte Traudi” oder „vareggda Toni” - ein unvergleichliches Aroma. „Diese Namen sind ein Stück Heimat für uns. Darin drückt sich die Nähe des Produkts zur Region, zum Chiemsee und uns beiden aus”, ergänzt Bernhard Koller.

Neben saisonalen Mischungen mit Chili oder Ingwer, Nelken, Vanille oder Kardamom, sogar mit Oliven- bzw. Weinblättern, gibt es seit neuestem auch drei Kindertees, die  zum Beispiel mit Popcorn („Zirkus-Tee”) für Spaß sorgent. Ebenso können sich Firmen oder Hoteliers individuelle Mischungen als „private label” in exklusiver Verpackung mischen lassen. Mit der richtigen Nase für neue Geschmacks-Trends bauen die beiden Chiemgauer den Tee-Genuss weiter aus. Weiterführende Infos gibt es hier.

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