Ein Lichtblick in all dem Elend
Michas Rückkehr in die Hundehölle

17.10.2018 | Stand 13.09.2023, 0:45 Uhr
−Foto: n/a

Enorme Unterstützung für Mallersdorfer Tierschützerin nach Wochenblatt-Bericht.

MALLERSDORF Ein Jahr ist es her, dass die Mallersdorfer Tierschützerin Micha Stamm nach Rumänien fuhr, um in einem Hunde-Asyl Vierbeinern zu helfen. Wieder zu Hause rührte ihr Bericht viele Wochenblatt-Leser zu Tränen. „Die Resonanz war überwältigend“ erzählt die 41-jährige Tierschützerin, „und auch die Spendenbereitschaft war enorm“.

Drei Transporterladungen voll Sachspenden, wie Decken, Körbchen und Futter, sind seitdem zusammengekommen. Den ersten Hilfstransport brachte Micha Stamm nun persönlich nach Rumänien. Denn schon im vergangenen Jahr war ihr klar: „Ich werde wiederkommen“. Und so machte sie sich Anfang Oktober zusammen mit ihrem Mann erneut auf die 1.200 Kilometer lange Reise nach Valcea in Rumänien. Eine Reise mit gemischten Gefühlen. Zum einen die Angst vor dem Elend und der Not der Tiere, zum anderen auch in der Erwartung endlich wieder aktiv helfen zu können.

Und genau das erwartete die Mallersdorferin auch: erschütternde Zustände im öffentlichen „Shelter“ (engl. Obdach), wo hunderte Straßenhunde auf den sicheren Tod warten. Schon nach ihrer ersten Reise im vergangenen Jahr berichtete die Mallersdorferin: „Was wir in Valcea vorgefunden haben, ist für die Hunde die Hölle auf Erden.“ Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Bestialischer Gestank von Tierkadavern, Exkrementen und verfaultem Futter – dazu die verzweifelten Schreie hunderter halb verhungerter Hunde. Die albtraumhaften Erinnerungen sind wieder Realität geworden. Nur, dass die Betreiber der Station Micha Stamm mittlerweile regelrecht hassen, weil sie mit ihrem Bericht die Zustände öffentlich gemacht hat. Grausamer Höhepunkt: Die Betreiber erlauben der 41-Jährigen, einen einzigen Hund aus der Station zu retten und geben ihr dafür gerade einmal fünf Minuten Zeit. „Wie soll man in wenigen Augenblicken entscheiden, welcher der 500 Hunde eine Zukunft haben darf?“, ist sie immer noch tief erschüttert.

Immerhin, in all dem Elend ein kleiner Lichtblick: „Diesmal waren wesentlich weniger Welpen in der Station als im letzten Jahr. Womöglich zeigt das Kastrationsprogramm erste Erfolge“, freut sich die Mallersdorferin.

Die meiste Hilfe können Micha und ihr Mann im nahegelegenen privaten Tierschutz-Camp von Nicoletta Stefanescu und Florentina Cioaca leisten. Für die Tiere, die sie vor dem Tod gerettet haben, gibt es Hoffnung. Trotzdem: Es fehlt an allem. Und so legen die zwei Niederbayern richtig los. Dank der Spenden und eigenem Ersparten kann Micha vor Ort 3,7 Tonnen Hundefutter kaufen und etliche Tierarztrechnungen begleichen. Mehrere Hundehütten werden winterfest gemacht. „Die zehn Tage in Rumänien waren unglaublich arbeitsreich aber auch erfüllend, weil man hier wirklich helfen kann und etwas bewirkt“. Nicht zuletzt dank der Unterstützung vieler Wochenblatt-Leser.

Und somit steht fest: Auch im nächsten Jahr werden Micha Stamm und ihr Mann wieder die lange Reise nach Rumänien auf sich nehmen, um armen Tieren Hoffnung zu geben.

Wer sie dabei mit Geld- oder Sachspenden unterstützen oder einem Hund durch Adoption eine Zukunft geben möchte, kann gerne unter der E-Mail micha.stamm.ms@gmail.com oder gleich über herzenshunde.valcea@gmail.com Kontakt aufnehmen.

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