Urteil gefallen
Messerattacke am St. Kassiansplatz – Täter muss in psychiatrische Klinik

07.02.2018 | Stand 13.09.2023, 14:32 Uhr
Verena Bengler
−Foto: Foto: vb

Knapp ein Jahr nach der brutalen Messerattacke auf einen 28-jährigen Passanten auf dem St. Kassiansplatz in der Regensburger Innenstadt musste sich ein 23-Jähriger aus Jordanien vor dem Regensburger Schwurgericht verantworten. Der Vorwurf: versuchter Mord. Am Dienstag, 6. Februar, fiel am Vormittag schließlich das Urteil gegen den 23-Jährigen.

REGENSBURG Es wurde eine Unterbringung des Jordaniers in einer psychiatrischen Klinik angeordnet. Da alle Prozessbeteiligten auf Rechtsmittel verzichteten, ist das Urteil bereits rechtskräftig. Wie lange die Unterbringung dauert, ist derzeit noch nicht bekannt.

Das war geschehen: Der damals 23-Jährige stach am 29. März 2017 unvermittelt und ohne jeden Grund mit einem Küchenmesser mit einer acht Zentimenter langen Klinge von hinten auf einen 28-jährigen Passanten in der Regensburger Innenstadt ein. Er platzierte das Messer dabei zwischen Schulterblatt und Wirbelsäule. Der 28-Jährige brach daraufhin zusammen, das Messer blieb in seinem Rücken stecken, er schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr. Der 23-Jährige versuchte zu fliehen, wurde aber von mutigen Passanten bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Er leidet an Schizophrenie und befand sich zum Zeitpunkt der Tat in einem Zustand der Schuldunfähigkeit.

Täter leidet an Schizophrenie

Das Opfer beschrieb die Geschehnisse vor Gericht aus seiner Sicht. Er erzählte, wie er plötzlich einen festen Schlag auf der Schulter spürte. Aus Angst, beraubt worden zu sein, tastete er hektisch nach seinem Geldbeutel. Als er sich umdrehte, fing seine Frau ganz grässlich an zu schreien. Der Grund: Ein Messer steckte in seinem Rücken! Schnell saugten sich seine Klamotten mit Blut voll. Eine Pfütze bildete sich am Boden. Eine Zeugin rief sofort einen Krankenwagen. „Ich stand unter Schock. Erst als ich in den Rettungswagen gebracht wurde, setzten die Schmerzen ein“, schilderte er vor Gericht. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht und operiert.

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