Neues Sicherheitskonzept für das "Atrium"
Mehr Security und Videoüberwachung

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 1:32 Uhr
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Neu ist es, selbstverständlich besser soll es sein: Das Sicherheitskonzept für die Disco „Atrium” in Dingolfing, das Betreiber Marcel Reicheneder (Mi.) und Christian Fertl (li.) und Helmut Rohr von der Jungen Union am Dienstagnachmittag vorstellten. Nachtschwärmer dürfen demnach wieder Hoffnung auf längere Atrium-Öffnungszeiten haben.

DINGOLFING Die Betriebszeitverkürzung auf 3 Uhr, die das Landratsamt Anfang Dezember wegen der Zunahme schwerer Körperverletzungsdelikte im Umfeld des „Night Life Centers” verfügt hatte, hat bekanntlich für jede Menge Aufmerksamkeit nicht nur bei jungen Leuten im Landkreis gesorgt (und dem Betreiber große Einbußen beschert).

Wie Reicheneder sagte, sei das neue Sicherheitskonzept in Abstimmung mit dem Landratsamt entstanden. Eines der Kernpunkte: Künftig werde man mit sechs Sicherheitsleuten arbeiten – vier für drinnen bzw. den Eingang, zwei für den Parkplatz, wo bislang nur einer Dienst tat. Dazu hat sich Reicheneder von der bisherigen Securityfirma getrennt, da diese zu häufig Wechsel im Personal hatte und man nun eher mit einem festen Team arbeiten will. „Es ist besser, wenn die Türsteher bekannt sind und ihrerseits mögliche Randalierer kennen”, so der Discochef. Auch setze man auf etwas ältere Leute über 30, die sich womöglich besser auf verbale Konfliktlösungen verstünden.

Diese Sicherheitsleute sind ständig über Funk verbunden, so dass schneller eingegriffen werden kann, sollte sich irgendwo ein Aggressionsherd entwickeln. Das seit einem Jahr installierte interne Warnsystem (Knöpfe an allen Bars), habe sich im Sinne kürzerer Reaktionszeiten bereits bewährt. Zukünftig sollen zudem Mikrofonaufzeichnungen am Eingang gewährleisten, dass die Türsteher vor ungerechtfertigten Anzeigen u.ä. besser geschützt sind. Ziel sei es, künftig ein Eingreifen der Polizei soweit möglich zu vermeiden.

Das Parkplatzgeschehen, auch dies immer wieder Anlass behördlicher Kritik am Atrium, soll komplett überwacht werden – auch mit Videokameras. Davon erhofft man sich eine abschreckende Wirkung und ein subjektiv höheres Sicherheitsgefühl, wie Fertl sagte. Eine sinnvolle Auflage habe die Betriebszeitverkürzung auch mit sich gebracht, so Reicheneder: Das Ausschankende 30 Minuten vor Schließung des Lokals soll beibehalten werden.

Insgesamt ließe sich die Betreiberfamilie das neue Konzept in 2012 etwa 20.000 Euro mehr kosten, denn „die Sicherheit unserer Gäste liegt uns wirklich am Herzen”, wie Reicheneder versicherte.

Die Junge Union wiederum schreibt sich auf die Fahnen, dass sich Betreiber und Landratsamt überhaupt wieder an einen Tisch gesetzt hätten, wie Kreisvorsitzender Fertl und sein Stellvertreter Rohr betonten. Man habe sich auch nicht auf Reicheneders Seite gestellt, sondern gleich zu Anfang der JU-Aktion „Rettet die Nacht im Landkreis Dingolfing-Landau” eine Aufstockung des Sicherheitspersonals gefordert. Und die sei nun ja gegeben.

Das Landratsamt honoriert dies ebenfalls: Die letzten beiden Januarwochenenden seien als „Bewährungsfrist” gedacht, sagte Reicheneder, bei gutem Gelingen dürfe das Atrium im Februar wieder bis 4 Uhr öffnen. Und läuft es auch dann friedlich weiter, sei die alte Öffnungszeit bis 5 Uhr auch kein Tabu mehr.

Dingolfing-Landau