Forderungen nach Stresstests
Mehr Erdbebensicherheit für das KKI

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 21:29 Uhr
−Foto: Foto: E.on

An ein Erdbeben im Raum Landshut kann sich wohl niemand erinnern. Trotzdem soll sich der Betreiber des KKI – E.on – in Niederaichbach besser auf diese Gefahr vorbereiten.

Diese Forderung wurde jetzt nach der Veröffentlichung eines Stresstests durch EU-Kommissar Günther Öttinger laut.

Betroffen ist allerdings nicht nur der Standort im Landkreis Landshut, sondern so ziemlich jedes europäische Kernkraftwerk. So hätten laut Agenturmeldungen rund 145 Meiler Nachrüstungsbedarf, was die Erdbebensicherheit angehen würde. Allerdings müsse auch keiner der 132 Reaktoren, die davon in Betrieb sind, vom Netz genommen werden. In Deutschland wurde 12 Standorte mit 17 Meilern überprüft, neun von ihnen sind am Netz. Zu einen würden seismische Stationen fehlen, um vor Erdstößen zu warnen, zum anderen sei einige Kernkraftwerke, darunter auch Isar 1 und Isar 2, baulich nicht so ausgelegt, wie es die strengsten internationalen Richtlinien erfordern würden.

Zudem würden an allen deutschen Standorten umfassende Pläne zum Unfallmanagement, die jeden Zustand von der Vollauslastung bis zum Nichtbetrieb abdecken, fehlen.

Damit sei nicht sichergestellt, ob im Ernstfall optimal reagiert werden könnte, so die Kontrolleure.

Öttinger forderte die Betreiber auf, nachzurüsten. Doch das kostet jede Menge Geld. Pro Meiler geht es um Beträge in der Größenordnung von 30 bis 200 Millionen Euro.

Insgesamt bedeutet das eine Investitionssumme für die deutschen Kernkraftwerke in Höhe von 10 bis 25 Milliarden Euro.

Initiiert wurden die Stresstests nach der Katastrophe in Fukushima. Allerdings liegt Japan in einer Erdbebengebiet.

Landshut