Förderprojekt
Medizinstudenten aufs Land bringen

24.01.2018 | Stand 24.07.2023, 15:10 Uhr
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Auch 2018 können sich Medizinstudierende, die ihre Famulatur in einer bayerischen Landarztpraxis absolvieren wollen, Unterbringungs- und Reisekosten bis zu 500 Euro erstatten lassen.

DEUTSCHLAND Das 2015 gestartete gemeinsame Förderprojekt des Bayerischen Hausärzteverbandes und der Techniker Krankenkasse (TK) in Bayern, mit dem das Interesse bei Medizinstudierenden an der Hausarztmedizin geweckt werden soll, wird fortgesetzt. Erneut werden insgesamt 20 Famulaturplätze gefördert.

Projektpartner der TK ist ab 2018 die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband. „Kernaufgabe der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband ist die Nachwuchsförderung. Da ist es nur folgerichtig, dass die Stiftung das Engagement im Famulaturförderprojekt mit der TK übernimmt“, erläutert Dr. Jakob Berger, leitendes Vorstandsmitglied der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband.

Wie wichtig die Fortsetzung des Famulaturförderprojektes ist, erklärt Dr. Dieter Geis, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes: „Die positive Resonanz der bisherigen Teilnehmer an unserem gemeinsamen Famulaturförderprojekt hat bestätigt, dass eine Famulatur in der Landarztpraxis das Interesse der Studierenden am Hausarztberuf weckt und den Grundstein für eine spätere hausärztliche Tätigkeit auf dem Land legen kann. Die Studierenden sind in der Regel fasziniert von der facettenreichen Tätigkeit als Landarzt, der ganzheitlichen Herangehensweise und dem besonderen Arzt-Patienten-Verhältnis, das sie während der Famulatur aus erster Hand kennenlernen.“

Bei der aus Thüringen stammenden Medizinstudentin Maria Weber beispielsweise hat die Famulatur in der Landarztpraxis von Dr. Mirko Böhme im Allgäu einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, die Fachrichtung Allgemeinmedizin einzuschlagen und mich später auf dem Land niederzulassen - gerne auch im Allgäu statt in Thüringen.“

Auch für Christoph Berger ist die Allgemeinmedizin nach seiner Famulatur in der Gemeinschaftspraxis der Dres. Edgar Gramlich, Etta Becker und Katharina Dieckmann in Albertshofen im Landkreis Kitzingen eine Option, wie er selbst sagt. „Ich hatte keine Vorstellung, was ein Hausarzt alles macht. Kein Tag ist wie der andere“, fasst er seine Eindrücke zusammen.

Genauso fasziniert zeigt sich Kristin Härder von ihrer Famulatur bei Dr. Angela Wegmann in Schlehdorf am Kochelsee: „Besonders überzeugt hat mich die Praxis von Frau Dr. Wegmann, weil ich das erste Mal in meiner medizinischen Laufbahn in der Praxis gesehen habe, dass sich noch „Zeit genommen“ wird. (…) Viele Zusatzuntersuchungen blieben durch genaues Nachfragen und Hinhören erspart und ich habe den Beruf als Arzt/Ärztin selten so ganzheitlich und am Menschen orientiert erleben können.“

„Solche Beispiele haben für uns die Entscheidung leicht gemacht, das Famulaturförderprojekt mit dem Bayerischen Hausärzteverband fortzusetzen“, begründet Christian Bredl, Leiter der TK-Landesvertretung Bayern, warum seine Krankenkasse sich auch 2018 wieder an dem Famulaturförderprojekt beteiligt. „Studentenbudgets sind bekanntlich knapp. Durch die Erstattung der zusätzlichen Fahrt- oder Unterbringungskosten wollen wir diese finanziellen Hindernisse, die einer Landarztfamulatur im Wege stehen, beseitigen.“

Deggendorf