Empfindliche Haftstrafe
Martin Wiese erneut verurteilt

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 19:21 Uhr

Der bekannte Neonazi Martin Wiese, der zuletzt in der Stadt und im Landkreis Landshut gelebt hatte, wurde erneut zu einer empfindlichen Haftstrafe verurteilt. Ein Gericht in Gmünden verhängte gegen ihn eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und 9 Monaten

LANDSHUT Wiese war wegen wegen Volksverhetzung, Bedrohung und Tragens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen verurteilt worden. Er soll unter anderem bei der Nazi-Veranstaltung "Nationaler Frankentag" im August letzten Jahres im Landkreis Main-Spessart Journalisten gedroht haben. Sie würden vor einen "Volksgerichtshof" gestellt und dort zum Tode verurteilt werden. Draufhin wurde er angezeigt.

Das Innenministerium begrüßte die Verurteilung Wieses. In einer Pressemitteilung von Innenminister Joachim Herrmann heißt es: "Das hohe Strafmaß ist eine gerechte Strafe für den unverbesserlichen Neonazi Wiese. Es ist richtig, dass er wegen seiner menschenverachtenden Äußerungen und Drohungen gegenüber Journalisten für längere Zeit ins Gefängnis kommt. Das mutige Urteil des Amtsgerichts Gemünden setzt zugleich ein klares Signal: Unser Rechtsstaat wehrt sich gegen strafbares, rechtsextremistisches Gedankengut. Wir dulden keine Bedrohung durch Rechtsextremisten und gehen mit aller Härte des Gesetzes gegen rechtsextremistische Straftaten vor."

Wiese ist allerdings noch auf freiem Fuß. Sein Anwalt habe Pressemeldungen zufolge rechtliche Schritte gegen das Urteil eingeleitet. Wiese war mit einem geplanten Sprengstoffattentat auf das Jüdische Zentrum in München im Jahr 2003 bundesweit bekannt geworden. Dafür wurde er damals zu einer 7-jährigen Haftstrafe verurteilt.

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