In Moosburg
Mädchen nach dem Shisha-Rauchen umgekippt

05.10.2020 | Stand 24.07.2023, 22:25 Uhr
−Foto: n/a

Zwei 17-jährige Mädchen aus Moosburg und Landshut, die sich in der Shisha Bar Moosburg aufhielten, klagten plötzlich über Schwindel und kippten mehrfach um.

Moosburg. Nach Erstversorgung durch den Rettungsdienst lag der Verdacht einer Kohlenmonoxid-Vergiftung vor, woraufhin sofort Polizei und Feuerwehr verständigt und die Shisha Bar geräumt wurden.

Nach Überprüfung konnten lediglich in einem Nebenraum leicht erhöhte Werte festgestellt werden, weshalb die Räumung des gesamten Gebäudes nicht notwendig war.

Warum die beiden Mädchen Schwindelanfälle erlitten, ob diese vom Aufhalten in der Nähe des Nebenraums oder vom ungewohnten Shisha Konsum herrührten konnte bislang nicht abschließend geklärt werden.

Die Ermittlungen laufen, der Verantwortliche muss aber mindestens mit einer Anzeige nach dem Jugendschutzgesetz rechnen.

Das Rauchen von Wasserpfeifen liegt im Trend. Viele Menschen unterschätzen jedoch die Gefahren, der vermeintlich „gesunden“ Zigaretten-Alternative deutlich. Darauf weisen führende Expertinnen und Experten hin wie das Helmholtz Zentrum München in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung.

So könne eine Shisha-Sitzung mit dem Konsum von bis zu 100 Zigaretten verglichen werden.

Nach den Ergebnissen des Tabakatlas Deutschland, den das Deutsche Krebsforschungszentrum herausgibt, hat knapp ein Drittel der Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren schon einmal Wasserpfeife geraucht. Auch der Umsatz mit entsprechenden Tabakprodukten ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.

Dabei nehmen die Shisha-Rauchenden bis zu fünf Milligramm Nikotin auf. Dies ist vergleichbar mit dem Rauchen von zehn Zigaretten. Das eingeatmete Rauchvolumen entspricht sogar dem von 100 Zigaretten. Das Argument, der Rauch würde durch das Wasser verdünnt und gereinigt, entkräften führende Experten: Er durchquere das Wasser innerhalb von kleinen Bläschen. Die Oberflächenspannung dieser Bläschen verhindere aber, dass der Rauch mit dem Wasser in Kontakt kommt. So werde er lediglich gekühlt, was die Inhalation erleichtert, nicht jedoch gereinigt. Aufgrund des größeren Rauchvolumens würde sogar eine wesentlich größere Schadstoffmenge aufgenommen als beim Rauchen einer Zigarette, so eine Expertin des DKFZ.

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