Beim sechsten Anlauf hat er es endlich geschafft: Lokalmatador Stefan Holzner holte sich den Sieg auf der Halbmarathonstrecke des RupertusThermen-Laufes.
BAD REICHENHALL Seine Zeit: 1.15.47 Stunden. Auf Platz zwei und drei verwies er Herbert Beer (SV Saaldorf) und Dirk Josephs (Lauffeuer Chiemgau). Bei den Damen verteidigte Christine Fiedler (Lauffeuer Chiemgau) ihren Titel erfolgreich vor Angelika Burgstaller (SC Ainring ) und Stefanie Stadler (LG Mettenheim). Auf der 10-Kilometer-Strecke gingen die beiden ersten Plätze an Eric Glauche und Cornelia Schindler (SCC Berlin). Insgesamt starteten um die 800 Athleten auf den verschiedenen Strecken, mit am Start war auch wieder Reichenhalls Oberbürgermeister Dr. Herbert Lackner.
Ein wahrer Jubelapplaus ging durch die Zuschauermenge, als sich Stefan Holzner nach 21,1 Kilometer als erster der Ziellinie vor der Rupertustherme näherte. Damit holte er sich mit einem überragenden Vorsprung von fast fünf Minuten endlich den Sieg bei seinem Heimrennen. „Ich freue mich brutal, das es heute geklappt hat, ist einfach super“, sagte 44-Jährig im Interview. In seiner aktiven Laufbahn als Triathlet hat der so einige Erfolge eingefahren, unter anderem den Sieg beim Ironman Germany in Frankfurt. Zu Hause zu gewinnen, sei trotzdem etwas Besonderes. Von Beginn an konnte er sich absetzten und lief ein einsames Rennen an der Spitze des 268 Läufer starken Halbmarathonfeldes. „Ich war zwar schon mal schneller, aber heute hat die Zeit für den Sieg gereicht. KO bin ich trotzdem, es wäre nicht schneller gegangen.“
Die Bedingungen mit leichter Bewölkung, etwas Sonnenschein und circa 24 Grad bewertete er als ideal. „Es war super, von dem her hätte eine bessere Zeit fallen müssen, aber es ist manchmal auch abhängig von der Tagesverfassung.“ Zum Vergleich: der Vorjahressieger Florian Holzinger brauchte 2011 1.12.50 Minuten. Er war heuer nicht am Start. „Ich mache so lange mit, bis ich gewinne“, hatte Stefan Holzner mal gesagt. Auf die Frage ob er jetzt nächstes Jahr nicht wieder dabei sein wird, schüttelte er den Kopf „Es ist für mich wahnsinnig schwierig, Zuhause nicht am Start zu sein. Ich befürchte also, dass ich wieder da stehen werde. Auch, um möglichst lange ein Vorbild für meine eigenen Kinder und die anderen jungen Läufer zu sein.“ Holzners beiden Söhne David (12) und Tim (7) waren heuer erstmals beim Kinderlauf mit dabei. Mit ihrem zweiten und dritten Platz ebenfalls zufrieden sein dürfen Herbert Beer vom SV Saaldorf und Dirk Josephs (Lauffeuer Chiemgau). Sie trennten im Ziel nur neun Sekunden.
Mit noch deutlicherem Vorsprung als Stefan Holzner schaffte es Christine Fiedler, ihren Sieg zu wiederholen. Mit einer Zeit von 1.23.59 Stunden nahm sie ihren beiden Verfolgerinnen Angelika Burgstaller aus Piding (SC Ainring) und Stefanie Stadler (LG Mettenheim) rund neun beziehungsweise zehn Minuten ab. Das laufschnellste Halbmarathon Team war die Mannschaft Lauffeuer Chiemgau vorm SC Ainring und der LG Mettenheim. Auf der 10-Kilometer Strecke durch die Saalach-Au holte sich Eric Glauche in 34.21 Minuten den Sieg. Der gebürtige Leipziger war in Bad Reichenhall bei der Bundeswehr und arbeitet jetzt als Altenpfleger. „Ich kannte die Strecke bereits und wusste, dass sie nicht wirklich schnell zu laufen ist, weil es auf den letzten zwei Kilometer ziemlich viel Schotter hat. Wegen der doch warmen Temperaturen musste man schauen, dass man sich seine Körner gut einteilt“. Wobei es kein Vergleich mit der Hitze der letzten Wochen gewesen sei, gibt er zu. Bis Kilometer sieben ist Eric Glauche im Windschatten des letztlich zweitplatzierten Florian Prambs gelaufen und konnte sich erst bei Kilometer sieben langsam an ihm vorbeischieben. „Obwohl es mir auch nicht mehr so gut ging, ich hatte Seitenstechen und einen ziemlich vollen Magen.“ Hinter Florian Prambs (TSV Palling) belegte Albert Hinterstoißer (LG Festina Rupertiwinkel/ SC Anger) Platz drei.
Bei den Damen gewann Cornelia Schindler (SCC Berlin) in 36.23 Minuten vor Simone Mortier (SC Ruhpolding) und Sandra Rehrl (Sportfreunde SSFHM)
Die Mannschaftswertung gewannen die Sportfreunde SSFHM, Platz zwei und drei gingen den LC Saalfelden und die Saline. An die fünf Kilometer lange Hobbystrecke wagten sich heuer wieder 85 Teilnehmer und etliche Nordic Walker, darunter auch 16 Mitglieder des Reichenhaller Kneippvereins. Für sie gab es von den beiden Sternstundenbotschaftern Rosi Mittermaier und Christian Neureuther besonders laute Anfeuerungsrufe. Auch Reichenhalls Oberbürgermeister Dr. Herbert Lackner ging wieder ins Rennen und gab zuvor noch den Startschuss. Der zweite Bürgermeister Manfred Adldinger wollte es ebenfalls erneut wissen und empfing im Ziel die Teilnehmermedaille.
„Wir freuen uns über jeden Athleten, der bei uns mitmacht, ganz besonders über jedes Kind und jeden Hobbyläufer, schließlich soll der RupertusThermen-Lauf vor allem Spaß bringen und die Leute zum Sport motivieren. Diesen Volkslaufcharakter wollen wir uns bei allem Ehrgeiz unbedingt bewahren“, so Boris Bregar vom Organisationsteam. Der RupertusThermen-Lauf ist eine Abteilungsübergreifende Veranstaltung des TSV Bad Reichenhall, um die 120 freiwilligen Helfer waren am Samstag im Einsatz, Unterstützung gab es von der Feuerwehr, dem Ordnungsamt, dem Bauhof und dem Roten Kreuz. Das musste außer bei der Versorgung von kleineren Schrammen nicht eingreifen.
Nach dem Johannesbad Thermen-Marathon in Bad Füssing und dem Chiemgau Thermenlauf in Bad Endorf war der RupertusThermen-Lauf die dritte von insgesamt vier Stationen des Bayerischen Thermencups. Station vier der Laufserie ist der Bayerische Bäderlauf in Bad Aibling/Bad Feilnbach am 22. September 2012. Alle Informationen unter www.thermencup.de
Kinder erlaufen 1.500 Euro für die Sternstunden
„Kinder laufen für Kinder“ war das Motto, das die Organisatoren des RupertusThermen-Laufes für heuer ausgegeben hatten. Nachdem bereits im vergangenen Jahr knapp über 1.000 Euro für die Sternstunden des Bayerischen Rundfunks gespendet wurden, gingen diesmal die kompletten Einnahmen aus dem Kinderlauf an die Benefizaktion. Aufgerundet durch den TSV Bad Reichenhall und die Sparkasse Berchtesgadener Land ergab das die Summe von 1.500 Euro. In der Wertung holte sich der Reichenhaller Florian Sprinzing vom TSV Bad Reichenhall den Sieg vor Florian Stasswender, Platz drei ging an Lukas Höller. Bei den Mädchen waren die beiden Schwestern Julia und Alexandra Zenz aus dem Zillertal nicht zu schlagen. Rang drei sicherte sich Theresa Stasswender. Sternstunden Botschafter Rosi Mittermaier und Christian Neureuther waren extra nach Bad Reichenhall gekommen und dankten den insgesamt 80 Kindern persönlich für ihr Engagement.
Berchtesgadener Land
