Versuchte Tötung?
Lkw-Fahrer mit Handtuch gewürgt

22.06.2020 | Stand 03.08.2023, 11:54 Uhr
−Foto: n/a

Die Auseinandersetzung zwischen Lkw-Fahrern endete in Untersuchungshaft.

Fürholzen. Es war ein Aufeinandertreffen der anderen Art: Am Samstagabend kam es gegen 23.00 Uhr zu einer Auseinandersetzung zwischen insgesamt vier Lkw Fahrern.

Der zunächst verbale Streit zwischen zwei ukrainischen und zwei polnischen Fahrern, die alle vier unabhängig voneinander in der Rastanlage den Samstag bzw. Sonntag verbringen wollten, eskalierte und es kam zu einer Schlägerei. Zunächst hatten die beiden Geschädigten ukrainischen Fahrer, im Alter von 47 und 60 Jahren, friedlich zusammen auf einer Bank gesessen, als sie von einem 40-jährigen polnischen Fahrer, der bereits merklich alkoholisiert war, zum Wodkatrinken eingeladen wurden.

Nachdem die beiden Ukrainer jedoch die Aufforderung mitzutrinken ablehnten, wurden sie von dem Polen in provokativer Art angegangen. Um einer weiteren Eskalation zu entgehen, begaben sich die beiden Ukrainer in das Fahrerhaus eines ihrer Sattelzüge. Dort wurden sie nur wenig später von dem 40-jährigen, der sich zwischenzeitlich in Begleitung eines weiteren polnischen Fahrers befand, massiv körperlich angegriffen. Hierbei schlug der 40-jährige Pole mit einer ca. 50 cm langen Eisenstange auf einen der Geschädigten Ukrainer ein. Glücklicherweise traf die Eisenstange „nur“ dessen Oberschenkel und nicht den Kopf. Im weiteren Verlauf prügelten der 40-jährige Haupttäter zusammen mit seinem 53-jährigen Begleiter mit den Fäusten auf die beiden im Führerhaus sitzenden Ukrainer ein. Vom Beifahrersitz aus wurde einer der Geschädigten aus dem Führerhaus gezerrt und ging zu Boden. Bereits am Boden liegend wurde der Geschädigte überdies noch mit Fußtritten traktiert und letztlich mit einem Handtuch, welches der andere Geschädigte gerade zum Abwischen seiner blutenden Nase benutzen wollte, gewürgt. Das Handtuch wurde ihm durch den 40-jährigen Haupttäter unmittelbar zuvor aus der Hand gerissen.

Mehrere Steifen der VPI Freising und jeweils ein Streifenwagen der PI Neufahrn und der PI Freising konnten beide Täter kurze Zeit später festnehmen. Die beiden Geschädigten mussten aufgrund der erlitten Verletzungen behandelt, einer ins Krankenhaus gebracht werden. Der zweite Geschädigte konnte mit leichteren Prellungen entlassen werden. Aufgrund der schwerwiegenden Attacken war ein versuchtes Tötungsdelikt nicht auszuschließen. Die beiden Täter wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Landshut richterlich vorgeführt, es wurde Untersuchungshaft für die beiden Polen angeordnet.

Freising