Reischacher appelliert
Liebe Autofahrer, haltet Euch doch einfach an die Tempo 30-Schilder

10.07.2018 | Stand 04.08.2023, 9:20 Uhr
−Foto: n/a

Vor Josef Zallingers Haustür hält kaum einer das 30er-Gebot ein

REISCHACH. Anita und Josef Zallinger sind richtig genervt. Vor ihrem Haus an der Schönbichler Straße brausen zu Stoßzeiten die Autos mit weit mehr Geschwindigkeit als der eigentlich erlaubten 30 km/h vorbei.

Ein Brief an den Bürgermeister – unterschrieben auch von anderen geplagten Anwohnern – hat nur die kurzzeitige Aufstellung eines Messegeräts gebracht. Das Messergebnis war eindeutig: Von rund 205 Fahrzeugen pro Tag, darunter auch massige Bulldogs mit Anhängern und Paketzusteller, und insgesamt 4.115 gemessenen, waren fast 90 Prozent schneller als 30 unterwegs – ein Teil sogar schneller als 50 km/h.

„So kann das nicht weitergehen, seit dort oben gebaut wurde, haben wir gar keine Ruhe mehr“, klagt Josef Zallinger. „Es sind überwiegend Anwohner der neuen Siedlung am Berg, die hier fahren. Sie sollen sich einfach an das 30er-Gebot halten.“

Die enge und unübersichtliche Schönbichler Straße ist auch Schulweg für die Kinder der Siedlung: „Schon allein aus Sorge um die eigenen Kinder sollte hier langsam gefahren werden!“

„Diese Geschwindigkeitsüberschreitungen sind nicht akzeptabel und die Gemeinde hat sich lange überlegt, wie sie hier entgegenwirken kann“, so Reischachs Bürgermeister Alfred Stockner. Es gäbe zwei Wege zu langsamerem Fahren. Doch bauliche Veränderungen, wie eine weitere Fahrbahnverengung, Hügel oder Mulden auf der Fahrbahn sind ebenso wenig durchführbar, wie Geschwindigkeitskontrollen mit Bußgeld rechtssicher möglich sind.

Wie den Zallingers bleibt auch Reischachs Bürgermeister nur der Appell an die Vernunft der Fahrer. Stockner: „Wir werden auch immer wieder das Messgerät mit Geschwindigkeitsanzeige aufstellen, damit aktiv auf die Geschwindigkeitsüberschreitung hingewiesen wird.“

Altötting