Kultur
Letzte „Peter Pan“-Vorstellung des Ovogo-Theaters in Nabburg war ein großer Erfolg

16.10.2018 | Stand 02.08.2023, 17:53 Uhr
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Ein letztes Mal hieß es für das Ovigo-Theater: „Auf nach Nimmerland!“ Die Oberviechtacher Theatertruppe hat noch einmal das Musical „Peter Pan“ aufgeführt. Die Abschlussparty stieg in der Nordgauhalle Nabburg. Rund 250 Zuschauer von Groß bis Klein zeigten sich begeistert vom 25-köpfigen Ensemble, inklusive Live-Band. Nach der Aufführung war der Ansturm auf die Darsteller riesig, da sie sich für Autogramme und Selfies zur Verfügung stellten.

NABBURG „Peter Pan“ war ein knallbuntes Abenteuer für Groß und Klein – mit vielen tollen Liedern. Unter den Schauspielern befanden sich auch zahlreiche Kinder (im Alter zwischen vier und neun). Die Symbiose aus Jung und erfahren klappte laut Regisseur Florian Wein glänzend: „Herrlich zu sehen, wie die Kleinsten völlig ungehemmt mit den erfahrenen Hasen agieren. Eine wahre Freude!“ Auch die Besucher waren hin und weg von der Spielfreude des Ensembles. Tosender, minutenlanger Applaus inklusive Zugabe war die Folge. Ein bisschen Wehmut kam dann doch auf, als Florian Wein im Anschluss verkünden musste, dass es die letzte Vorstellung war. Aber: Das Publikum freute sich sehr, als Ovigo ankündigte, mit dem Musical „Pippi Langstrumpf“ bereits im Februar auf die diversen Bühnen zurückzukehren. Karten gibt es bereits im Vorverkauf über www.ovigo-theater.de.

In der Nabburger Nordgauhalle gab Peter Pan (Theresa Weidhas) ein letztes Mal Vollgas und überragte mit hervorragendem Spiel. Gemeinsam mit seiner Fee „Tinkerbell“ (mit herrlich-witzigem oberpfälzer Zungenschlag: Sarah Ebnet) stattet er im Verlauf des Stücks der Familie Darling einen Besuch ab und lädt die bezaubernde Wendy (Sabrina Zach) und ihre Brüder John (Thomas Niebauer) und Michael (Ben Bauer) nach Nimmerland ein. Doch dort lauern aber schnell Gefahren: Der schreckliche, aber auch sentimentale Piratenkapitän Hook (herrlich komisch: Michael Zanner) mit seiner trotteligen Bande (Junaid Bajauri, Martina Baumer, Christina Götz, Denise Gießübl). Doch Hook wird von den „Verlorenen Jungs“ („Das sind die Jungs, die aus dem Kinderwagen gefallen sind, weil die Mutter nicht aufgepasst hat“) erneut eins ausgewischt. Die Jungs wurden ausnahmslos von Kindern dargestellt, die ihre Rollen außergewöhnlich überzeugend spielten. Dargestellt wurden sie von Victoria Fink, Lena Ruhland, Annika Ried, Lisa Niebauer, Jonah und Annika Gitter. Tatkräftige Hilfe bekommen sie dabei von Indianerkriegerin Tigerlilly (Paula Klepser). Nach zahlreichen Abenteuern kehren die Darling-Kinder schließlich wieder zurück und werden von ihren Eltern (Annalena Breitschafter und Michael Sandner) freudig empfangen. Beim finalen Song konnten die Zuschauer bereits mitsingen. Die „Neverland-Band“ (Marc Hohl, Andreas Paulus, Thomas Urbanek, Susanne Hutzler) spielte ein letztes Mal auf und verzückte Groß und Klein. Was bleib, war Wehmut. Aber auch Freude – denn „Pippi Langstrumpf“ kommt bald.

Junaid Ahmad Bajauri, der in Nabburg wohnt und aus Pakistan stammt, schlüpfte erneut in die Rolle des Smee. Erst vor wenigen Wochen erreichte das Ensemble die niederschmetternde Nachricht, dass sein Asylantrag abgelehnt wurde. Gegen die Abschiebung wurde Klage eingereicht. Eine Welle der Unterstützung folgte. „Ich kann mir keinen Menschen vorstellen, der hilfsbereiter, freundlicher, sympathischer und auch empathischer ist“, so Florian Wein, der bereits angekündigt hat, mit Ovigo für Junaid bis zum Schluss zu kämpfen. Mittlerweile hat Junaid seine Ausbildung als Sozialpflegehelfer in Oberviechtach wieder aufgenommen. Die Ovigos sind guter Dinge, dass in der Zwischenzeit nun einiges in die Wege geleitet werden kann. Auch Junaid wird im Februar bei „Pippi Langstrumpf“ zu sehen sein.

Schwandorf