Meinung
Leserbriefe rund um den „Goldenen Waller“ – von „Hingucker“ bis „sinnlos und greislich“

12.11.2019 | Stand 03.08.2023, 3:46 Uhr
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Der „Goldene Waller“ am Donaumarkt spaltet die Stadt Regensburg. Die einen finden ihn toll, die anderen einfach nur lächerlich“.

REGENSBURG Zu unseren Artikel auf der Seite 2 vom 23. Oktober – „,Goldener Waller‘“ eingeweiht“ und „Der Kunst-Waller erzeugt hohe Wellen im Internet“ – sowie zum Kommentar „Finger weg von fremdem Eigentum!“ erreichten uns folgende Zuschriften!

„Bürger scheinbar Berufsgrantler“

„Es wundert mich überhaupt nicht, dass dieses Kunstwerk hohe Wellen schlägt. Die Bürger von Regensburg sind scheinbar Berufsgrantler, denen erstmal gar nichts taugt. Das Museum der Bayerischen Geschichte wurde im Vorfeld ebenfalls niedergemacht. Jetzt hört man nicht mehr so viel Negatives. Ich persönlich finde dieses Kunstwerk großartig, es passt genau an diese Stelle, an der es jetzt steht und es passt zu Regensburg. Ich glaube, ganz egal welches Kunstwerk an dieser Stelle steht, es gäbe immer Anlass zur Kritik und zum Vandalismus. Sehr schade, dass man sich nicht einfach mal freuen kann.“

Rita Kleber, per Mail

„Waller – sinnlos wie greislich“

„Ich finde es sehr, sehr gut und wohltuend, dass Sie drucken, was die meisten Leute wirklich denken, und nicht, was als schick und lobhudelnd angesagt ist. Deshalb auch kurz meine Meinung: Das ganze Museum ist äußerlich grauenvoll, der Parkhausvergleich kommt am nächsten. Innen: Loibls „Grafflsammlung“ überzeugt weder inhaltlich – Bayern ist also: der Fußballverein Bayern München und das Bier-Logo eines internationalen Großkonzerns (Anheuser-Busch) – noch in der Präsentation: dunkel und durcheinander. Das Wallerobjekt ist so sinnlos wie greislich wie plagiiert. Wie viel zig Millionen hat das alles gekostet?“

Sabine Lauterbeck, per Mail

„Viele Plätze sind trostlos“

„Der Waller ist sehr hässlich und viel zu teuer, das Geld könnte sinnvoller angelegt werden, zum Beispiel für verbilligte Busfahrten für Rentnerinnen und Rentner, nicht alle Rentner haben eine gute Rente und Busfahren ist sehr kostspielig in Regensburg. Außerdem frage ich mich manchmal, ob die Stadtverwaltung an Geschmacksverirrung in Regensburg leidet, viele Plätze sind trostlos zum Beispiel der Neupfarplatz.“

Maria Schilling, per Mail

„Verunstaltung der Altstadt“

„Zurecht wird die Verunstaltung der Altstadt durch den hässlichen Betonklotz (Haus der Geschichte) von der großen Mehrheit der Bevölkerung nicht toleriert. Was tun unsere Bürgermeister und Stadträte? Sie setzen noch einen drauf mit dem so genannten Kunstwerk ,Waller‘! Man muss schon ganz genau und mit viel Fantasie hinschauen, um bei diesem Unding einen Fisch zu erkennen. Proleten, für die wir gehalten werden, haben eben kein Wissen und Verständnis für Kunst und Architektur. Das bleibt einigen wenigen vorbehalten, die diese Eigenschaften vorweisen können. Der Rest der Bürgerschaft soll den Mund halten und den Geldbeutel aufmachen, um dieses unsinnige Millionengrab zu finanzieren. Solche Politiker haben im Stadtrat sowie im Landtag nichts zu suchen. Armes Bayern, armes Regensburg!“

Karl Schützmeier, Donaustauf

„Ein wunderschöner ,Hingucker‘“

„Der Waller ist ein wunderschöner ,Hingucker‘, mit seiner weichen Form und goldener Farbe ein Glanzpunkt vor dem kantigen und nüchternen Museumsbau. Ich hoffe, er wird noch etwas erhöhter aufgebaut, um vor weiteren Beschädigungen geschützt zu sein.

Carola, per Mai

„Keinen Sinn für Kunst und Kultur!“

„Das ist so typisch für Regensburg: keinen Sinn für Kunst und Kultur! Die goldene Skulptur ist eine gelungene Mischung aus Fisch und Welle, was doch wunderbar passt an dieser Stelle! Da hat sich jemand wirklich mal Gedanken gemacht! Zum Thema ,Steuerverschwendung‘: Warum regt sich zum Beispiel niemand auf über hunderte von Flügen, die Politiker zwischen Bonn und Berlin tätigen? Dieses Geld ist für immer weg, das Geld für den Waller dagegen ist sicher bald wieder ,zurück‘ durch die vielen Touristen, die wegen des Museums nach Regensburg kommen (und seien es nur Tagesgäste).“

Hans Hirsch, Tegernheim

„Schließlich geht es um Steuergelder“

„Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Dem einen gefällt das Kunstwerk und dem anderen nicht. Aber: Bei einer beträchtlichen Summe von knapp 200.000 Euro hätte man den Bürger durchaus abstimmen lassen können, welche Art von Kunstwerk die Regensburger gerne vor dem Museum gehabt hätten. Schließlich geht es um Steuergelder – und warum die Menschen nicht teilhaben lassen an einer Entscheidungsfindung? So ein Onlinevoting wäre doch gar nicht so kompliziert gewesen.“

Martin Gugler, per Mail

„Spermium trifft Eizelle“

„Ich würde versuchen, das Kunstwerk an Prof. Dr. Seifert zu verkaufen, Kinderwunschzentrum in der Hemauer Straße. Werbeslogans dazu gäbe es genug, aber ich denke, dass sich das goldene Spermium mit dem Danone-Spruch „Früher oder später kriegen wir euch!“ am besten vermarktet. Gerne mit einer hochdotierten Webrbefläche zu Gunsten der Bürger Regensburgs. Die Stadt zerbricht sich eh grad den Kopf zur Neugestaltung des Areals rund um die Praxis. Wir als Steuerzahler und Bürger dieser Stadt mussten schon den ,Nipple of the City’ bezahlen!“

Alex Kruming, per Mail

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