Adrenalin und Nervenkitzel
Langbahn-Weltmeisterschaft in Mühldorf

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 18:45 Uhr

20 Fahrer aus elf Ländern kämpfen um sechs heißbegehrte WM-Tickets für die nächste Runde

MÜHLDORF Am kommenden Sonntag, 6. Mai, fällt um 14 Uhr der Startschuss zur Sandbahn-WM in Mühldorf. 20 Starts und jedesmal Anspannung und Nervenkitzel für Fahrer und Zuschauer, der Adrenalinspiegel steigt, wenn die Akteure Rad an Rad in die Kurve einbiegen. 20 Fahrer kämpfen um nur sechs Tickets für die nächste WM-Runde – Hochspannung ist angesagt, denn natürlich möchte jeder beim Kampf um den WM-Titel dabei sein.

Die methanolgetriebenen Einzylinder-Motoren haben 500 ccm, bringen eine Leistung von ca. 70 PS und beschleunigen wie Formel 1-Wagen! Sie haben alles, was sie schnell macht – aber keine Bremsen! Nur im Drift können die Motorräder mit über 130 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit um die Kurven gezirkelt werden – Bremsen verboten! Und wer am Gasgriff zuckt hat schon verloren.

Atemberaubende Spannung bieten diese Könner auf dem Sandbahnmotorrad – prickelnde Kurvenduelle und waghalsige Überholmanöver, ein Festival der Driftkünstler! Sandbahnrennen haben in der Inn-Stadt eine lange Tradition und deshalb freut sich die Vorstandschaft des ausrichtenden MSC Mühldorf im ADAC ganz besonders, die Motorsportfreunde wieder zu einem Langbahn-Weltmeisterschaftslauf einladen zu dürfen. Verfolgen Sie live einen tempogeladenen Nachmittag mit Motorradsport der Extraklasse, den es sonst nirgends so hautnah zu erleben gibt!

Ein Spitzenfahrerfeld erwartet die Besucher. „Alleine die Tatsache, dass die drei Erstplatzierten des Vorjahres wieder am Start sind, verleiht dem Rennen eine besondere Note!“, freut sich MSC-Vorsitzender Josef Frohnwieser. Auf Grund seines Sieges im Jahr 2011 ist Lokalmatador Herbert Rudolph in die Favoritenrolle geschlüpft. „Ein Platz auf dem Podest sollte es schon werden“, gibt sich der Pilstinger zuversichtlich, der in dieser Saison Motoren aus der Tuning-Werkstatt von Ex-Weltmeister Robert Barth einsetzen wird. Natürlich wird er alles daran setzen, den Vorjahressieg zu wiederholen. Hauptkonkurrenten werden mit Sicherheit der Tscheche Josef Franc und der junge Finne Aki-Pekka Mustonen sein, die letztes Jahr das Siegerpodium in Mühldorf komplettierten und im Laufe der vergangenen Saison immer wieder vordere Plätze erringen konnten.

Ein weiterer Favorit kommt aus Australien: Cameron Woodward, der in der englischen Profiliga fährt, konnte bei seinem Langbahndebüt überzeugen und auf Anhieb das Vatertagsrennen beim Sandbahn-Volksfest in Herxheim gewinnen. Zwei starke Fahrer hat auch die englische Föderation mit Richard Hall und David Howe benannt, die beide beim Kampf um Platzierungen und Punkte ein gewaltiges Wörtchen mitreden werden. Gespannt darf man auch sein auf den Auftritt des schnellen Ukrainers Jaroslav Polyuhovich, der genauso wie der schwedische Champion Joel Nyström ein absoluter Grasbahn-Experte ist. Insgesamt fünf Fahrer kommen aus Skandinavien, wo der Langbahnsport wieder enormen Aufschwung erfahren hat. Und mittendrin die einzige Amazone, die es in dieser rasanten und harten Motorsportart mit ihren männlichen Konkurrenten aufnimmt: Nadine Frenk, gerade einmal 24 Jahre alt, aus dem Schwarzwald. Sie sagt selbst, dass sie in der Winterpause hart an ihrer körperlichen Fitness gearbeitet hat. Man weiß von ihr, dass sie besonders gerne auf langen und schnellen Bahnen unterwegs ist.

„Mühldorf zählt zu meinen Lieblingsbahnen, und deshalb freue ich mich besonders auf diesen Start bei der WM.“ Übrigens hat sie schon einmal vor drei Jahren einen großen Sieg in der Kreisstadt errungen, als sie den „Preis der Stadt Mühldorf“ für die Nachwuchsfahrer gewinnen konnte. An Mut fehlt es ihr bestimmt nicht und im Kampf gegen die männliche Konkurrenz ist sie alles andere als chancenlos! Nun ist es zwar erst ihr zweites Jahr in der internationalen Klasse, aber warum sollte ihr nicht noch einmal eine Überraschung gelingen. Zumal im Vorjahr mit Mustonen und Franc auch zwei bis dahin in Langbahnkreisen weniger bekannte Fahrer einen Pokal gewinnen konnten ...

Keine Erholung beim Rahmenprogramm – die Seitenwagen sorgen für Furore! Immer wieder spektakuläre Rad-an-Rad-Duelle und einen Fahrstil mit besonderem Drift, das bieten die Dreiradakteure ihren Fans. Fahrer und Beifahrer müsen ein eingespieltes Team sein und sich gegenseitig absolut vertrauen um die Gefährte in Höchstgeschwindigkeit um das staubige Oval zu zirkeln. Klare Favoriten gibt es bei dem illustren Fahrerfeld eigentlich nicht. Angeführt wird die Gespann-Armada vom deutschen Meister Stefan Brandhofer (Gaißach) und seinem Beifahrer Daniel Eibl und dem Vize-Meister Markus Venus/Markus Heiß aus Pfarrkirchen. Sie treffen auf Markus Brandhofer mit seiner charmanten Beifahrerin Corina Günthör, die in Mühldorf schon oft schnelle Fahrten gezeigt haben. Dabei auch Marco Hundsrucker (Arnstorf), der von Nicole Balz im Seitenwagen „begleitet“ wird, die Gebrüder Brandl aus Gangkofen, das Club-Gespann des MSC Imanuel Schramm/Lydia Neuendorf und die Aufsteiger des Jahres Florian Kreuzmayr/Peter Schirmer

.  Natürlich wird auch der B-Solo-Klasse eine Startmöglichkeit eingeräumt. Sie fahren traditionsgemäß um den von Schirmherr Bürgermeister Knoblauch gestifteten „Preis der Stadt Mühldorf“. Vielleicht können wir hier schon einen Meister von morgen bei seinen Siegesfahrten bewundern, denn die meisten Gewinner des Bürgermeisterpokales waren auch später in den Siegerlisten der internationalen Klasse zu finden.

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