Im Straubinger Festivalzelt
Lang scho nimma g'sehn: Haindlings Heimatkonzert mit Frau und Mama Buchner!

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 6:13 Uhr
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Haindling, das Heimatkonzert bei Bluetone 2016: Auch Hans-Jürgen Buchners Mutter war im Publikum - mit 93!

STRAUBING Das sehr gut gefüllte Bluetone-Festivalzelt in Straubing, Sonntagabend: Punkt 20 Uhr tritt Bluetone-Organisator Ralph Huber vor das Publikum und kündigt die bayerische Kultband Haindling an.

Mit  tosendem Applaus werden die Mannen um Hans-Jürgen Buchner empfangen. Die Mannen, das sind: Michael Braun, Michael Ruff, Peter Enderlein, Reinhold Hoffmann und Wolfgang Gleixner. Dass die Chemie in der Band stimmt, merkt man nicht nur auf der Bühne, sondern auch an der langjährigen Dazugehörigkeit der Musiker. Über 35 Jahre gibt es nun Haindling. Drei Gründungsmitglieder sind immer noch dabei - und der "Jüngste" spielt seit über 16 Jahren mit Buchner & Co.!

Da könnte man durchaus meinen, dass die Musik auch etwas in die Jahre gekommen ist. Aber die ist genauso spritzig wie die Musiker selbst.

Buchner, der in Geiselhöring nahe Straubing wohnt, erklärt, dass er vor seinem "Heimatkonzert" durchaus etwas nervös wäre, weil er so viele Leute kennt.

Man merkte aber schnell, dass auf der Bühne wahre Profis stehen. Buchner (71) legte mit seiner Band im gewohnten Haindling-Sound los: Saxophon, Posaune Tuba und Co. -  nein, Haindling ist keine Blasmusik-Gruppe. Sie zaubern aus ihren Instrumenten den unverwechslbaren, gefühlvollen Haindling-Sound. Die Texte von Buchner sind kritisch. Er hält gerne den Leuten den Spiegel vor das Gesicht. So ist es ihm ein Graus, dass man eigentlich nur noch mit dem Smartphone "überleben" kann. Das Smartphone ist mittlerweile so wichtig, dass er es als "außenliegendes Organ" bezeichnet.

Geradezu besinnlich wird es, wenn "Das ewige Lied" gespielt wird. Doch danach fordert Buchner die Zuschauer gleich wieder auf, sich von ihren Sitzen zu bewegen und mitzutanzen bei Liedern wie "Das Karussell" oder den "Hoizscheidl-Rap".

Sogar Buchners Ehefrau hielt es nicht mehr auf dem Sitz und tanzte schwungvoll mit. Rührend auch, dass Buchners Mutter (93) das Konzert besuchte.

Klassiker wie "Paula" oder die Titelmelodie von "Irgendwie und sowieso" durften genauso wenig fehlen wie neuere Stücke. Nach zwei Stunden ohne Pause verabschiedeten sich die Musiker. Aber das Publikum wollte mehr und es bekam mehr. Fast 30 Minuten Zugabe folgten. Bis dann das letzte Lied "Lang scho nimma g´seng" erklang.

Man kann nur hoffen, dass man Haindling bald wieder erleben kann, denn dieser Abend war mehr als gelungen oder wie Buchner am Ende sagte: "Sauber war´s!"  

Passau