Brief an Staatssekretär Andreas Scheuer
Landrat Adam: Ruhmannsfelden muss gebaut werden

07.07.2017 | Stand 28.07.2023, 1:29 Uhr

Landrat Michael Adam drängt weiter auf einen schnellen Straßenausbau im Landkreis Regen – offener Brief an Dr. Andreas Scheuer

REGEN Die B11 und Ruhmannsfelden: Eine unendliche Geschichte. Seit Jahrzehnten geht nichts weiter, dabei bräuchte der Ort dringend eine Umgehungsstraße. Landrat Michael Adam hat sich deshalb jetzt an Staatssekretär Dr. Andreas Scheuer gewendet und ihn um Hilfe gebeten. Laut Adam stelle die B11 eine wichtige Verkehrsachse für den Landkreis dar, es müsse bald baulich etwas verbessert werden. Ortsdurchfahrten, Kreuzungen, fehlende Überholmöglichkeiten und zudem noch Geschwindigkeitsbeschränkungen würden nerven. „Im Volksmund trägt die B11 deshalb bereits den Spitznamen "B60"", so der Landrat in seinem Brief an Dr. Scheuer.

Für die Region sei der Ausbau der B11 entscheidend - schließlich würden viele Bürger in Richtung Donauraum und auch Dingolfing auspendeln. Zudem sei die Verkehrsanbindung für die regionalen Unternehmen unzureichend. Der Ausbau der Straßen im vergleichbaren Nachbarlandkreis Cham sei wesentlich besser, Regen hinke hinterher.

Dabei spart Adam auch nicht mit Kritik am Ruhmannsfeldener Marktrat: Dort sei "eine heiße Diskussion über Westumgehung und Alternativen ebendieser entbrannt, die an sich zwar legitim sein mag, dennoch verkennt (oder sogar in Kauf nimmt), dass der gesamte Landkreis, der dringend auf einen zeitnahmen B11-Ausbau angewiesen ist, unter dem daraus resultierenden politischen Stillstand zu leiden hat." Er selbst habe in den vergangenen Monaten versucht, Kompromisse zu finden und deshalb zahlreiche Gespräche vor Ort und mit Abgeordneten geführt. Er selbst sei offen für Alternativen, auch die Forderung eines Tunnels möchte Adam nicht "pauschal verlachen oder verwerfen". Auch, wenn letzterer nur schwer realisierbar und bezahlbar sei. Klar macht Adam aber auch: Die Westumgehung sei die bessere Lösung, der der Vorzug zu geben sei.

Deshalb macht Adam in seinem Brief an Dr. Scheuer auch deutlich, dass im Zweifelsfalle geplant werden solle, auch gegen den Willen oder die Mehrheit des Ruhmannsfeldener Marktrates. "Es kann nicht angehen, dass eine Marktratsmehrheit in einer einzelnen Gemeinde - aus offensichtlich nicht sachlichen, sondern politisch-taktischen und persönlichen Gründen - einen ganzen Landkreis hinsichtlich dessen Verkehrserschließung benachteiligt." Der Landkreis brauche dringend einen Autobahnzubringer über die B11 - die Mehrheit im Ruhmannsfeldener Marktrat werde deshalb nicht den Interessen der Mehrheit der Landkreisbevölkerung gerecht.

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