Amberg-Sulzbacher Land
Landkreis-Touristiker ziehen Bilanz – berechtigte Zuversicht für die Zeit nach Corona

18.01.2021 | Stand 24.07.2023, 23:07 Uhr
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„Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Der Tourismus leidet, und doch geht es zum Glück nicht ohne.“ Die Touristiker des Landkreises Amberg-Sulzbach können eine gute Bilanz aufweisen, was die Arbeit im vergangenen Jahr betrifft. Das Interesse an der Region stieg spürbar an, besonders im Internet, und die beiden Tourismus-Manager Hubert Zaremba und Regina Wolfohr sowie Landrat Richard Reisinger äußern sich in einer Pressemitteilung des Landratsamtes optimistisch über das Jahr 2021.

Landkreis Amberg-Sulzbach. Doch zunächst die Bilanz: Vier Messe-Besuche absolvierte das Team im vergangenen Jahr in Stuttgart, Hamburg, München und Nürnberg, auch eine Zeitungsbeilage erschien Ende April im Münchener Norden – sie zog zahlreiche Buchungen aus diesem Raum im Sommer nach sich. Auch auf eine Plakatkampagne im Frankfurter Raum und kostenlose Social-Media-Crash-Kurse für Gemeinden, Gastgeber und Gastronomie blicken die Touristiker zurück.

Weiter fortgeschritten, so informierten Landrat Richard Reisinger und Regina Wolfohr, sei auch der Plan, die Kirwa als immaterielles Kulturerbe zu etablieren – für die Bewerbung bis spätestens Oktober 2021 werden noch Informationen gesammelt: Umfrage mit 1.000 Teilnehmern, Archivarbeit mit Heimatpfleger Dieter Kohl und Archivaren aus dem Landkreis und ergänzende Interviews in diesem Jahr.

Nach Einführung der Auszeichnung „Nachhaltige Gastgeber“ im Jahr 2019 haben sich schon 20 Gastgeber erfolgreich der Prüfung gestellt. Im Zuge einer separaten Marketingkampagne erhielten sie im vergangenen Jahr dazu professionelle Fotos ihrer Betriebe auf Kosten der Landkreis-Touristiker für die Vermarktung. Der Ausbau der buchbaren Angebote und deren verstärkte Vermarktung, zum Beispiel über deutsche Reisebüros, sollen eine noch bessere Wahrnehmung bei Deutschlandurlaubern und eine einfachere Buchbarkeit herbeiführen. Zwei Filmproduktionen für YouTube („Flusserlebnis Vils“ und „Bayerische Toskana“) entstanden ebenfalls vergangenes Jahr, sie werden heuer ausgespielt, so Tourismusreferent Hubert Zaremba.

Zur Erschließung neuer Zielgruppen ist das Amberg-Sulzbacher Land seit vergangenem Jahr auf der Plattform „Pinterest“ zu finden, bei „Komoot“ wurden für die aktiven Bürger und Touristen die GPS-Daten der touristischen Wander- und Radtouren eingepflegt. Ein Newsletter wird Interessenten künftig regelmäßig über Neuigkeiten und Ausflugstipps informieren.

„Auch wenn aufgrund der Krise die Übernachtungsgäste weitgehend fernbleiben müssen, gibt es dennoch genügend Tagesausflügler und andere, die gerade jetzt vermehrt über Ausflugs- und Aktivmöglichkeiten im Amberg-Sulzbacher Land informiert werden möchten“, erläutert Hubert Zaremba. Seine Kollegin Regina Wolfohr merkt an, dass die enormen Zugriffszahlen auf sämtlichen Online-Plattformen neben den gestiegenen Prospektanfragen im Vergleich zu 2019 ein eindeutiges Indiz dafür seien. „Dennoch haben wir entgegen vieler Vermutungen nicht weniger zu tun als vorher, denn lediglich Zielgruppe und Themenschwerpunkt haben sich vorübergehend verändert.“

Neben dem Alltagsgeschäft nimmt also die Vorbereitung auf die „Zeit danach“ breiten Raum ein bei den Landkreis-Touristikern. Einige Fragen gelte es zu klären, so Zaremba: „Wie kann eine Besucherlenkung stattfinden, wie können wir unsere Leistungsträger pushen, auf welche Themen wollen wir uns im Marketing konzentrieren, wie können wir an die Online-Erfolge anknüpfen und die touristische und digitale Infrastruktur verbessern?“

Beide Tourismus-Manager und auch Landrat Richard Reisinger sehen die Krise auch als Chance für diesen kleinen bayerischen Raum. Deutschlandurlaub boomt gerade, und die Urlauber suchen nach ihnen unbekannten und nicht überlaufenen Regionen. „Und da kommen wir aufgrund unserer Online-Marketing-Strategie ins Spiel: Sie ist perfekt auf diese Zielgruppen ausgerichtet und kann auf alle Situationen spontan angepasst werden!“, erklären Wolfohr und Zaremba abschließend. Zudem hätten die Gastgeber im Sommer auch einen Zuwachs an Urlaubern aus dem benachbarten Ausland beobachtet und sich über die steigende Aufenthaltsdauer gefreut. Auch bei den Ferienwohnungen gab es 2020 kaum Einbußen. „Im Gegenteil“, sagt Zaremba, „die Nachfrage war enorm und die Aufenthaltsdauer länger“. Landrat Richard Reisinger und die Touristiker erwarten, dass dieser Trend anhalten wird. „Wir blicken 2021 trotz dieser schwierigen Situation zuversichtlich entgegen.“

Schwandorf